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Gesundheit aktuell

Die Kunst, Schmerzen wegzudrücken

Akupressur

Akupunktur kennt mittlerweile jeder. Die etwa 3.000 Jahre alte Heilkunst aus Fernost, bei der mit vielen feinen Nadeln Meridiane des Körpers punktiert werden, um Schmerzen und Übelkeit zu lindern, wird sogar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wer die Vorstellung, von zahlreichen Nadeln gepikt zu werden, nicht so angenehm findet, sollte es mit dem Vorläufer der Akupunktur versuchen - der Akupressur. Das Wirkprinzip ist ähnlich und durch die Fingerdruckmassage, die die Nadeln ersetzt, sogar recht angenehm.

Mit Druck Blockaden entfernen

Die Akupressur, was übersetzt "Punkte drücken" bedeutet (aus dem Lateinischen acus "Punkt" und premere "drücken"), ist ein angewandtes Heilverfahren aus der traditionellen chinesischen Medizin. Dabei wird durch Daumen, Handballen, Ellenbogen, Knie, Fuß oder technische Hilfsmittel wie Bällen an genau definierten Körperstellen stumpfer Druck ausgeübt. Die Akupressur ist fester Bestandteil verschiedener Massagetechniken und chiropraktischer Methoden. Sie ist der historische Vorgänger der Akupunktur und gehört laut der Weltgesundheitsorganisation zum Überbegriff der Akupunktur, da sie die gleichen Meridiane (Energieleitbahnen des Körpers) und deren zugehörige Druckpunkte nutzt. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Akupressurbehandlung als Begleitung einer schulmedizinischen Behandlung, wenn der Therapeut eine entsprechende Ausbildung besitzt. Fragen Sie am besten bei Ihrem Versicherer nach.

Akupressur wird u. a. bei den folgenden Beschwerden eingesetzt: Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Schlafstörungen, Krämpfe, Verdauungsstörungen.

Nicht angewandt werden darf sie bei: offenen Wunden und Infektionen, im Bereich von Krampfadern und bei Herz-Kreislauferkrankungen.

Die Lehre des fließenden Qi

Laut der traditionellen chinesischen Medizin wird der Körper von zwölf Meridianen durchzogen, die die Lebensenergie - das Qi (gesprochen: Tschi) - fließend leiten. Wenn dieser Energiefluss durch Kälte, Hitze, ungesunde Ernährung oder Zerrungen blockiert wird, haben wir Schmerzen und können krank werden. Mittels Druck auf die entsprechenden Punkte, die auf diesen Meridianen liegen, können diese Blockaden gelöst werden und das Qi kann wieder fließen. Jedem Meridian ist ein Organ zugeordnet und es gibt mehr als 700 wirksame Punkte, die mit Druck (Akupressur) oder Stich (Akupunktur) bearbeitet werden können. Die Zahl der Punkte, die bei der Akupressur besonders wirksam sind, ist allerdings im Vergleich zur Akupunktur stark reduziert. Deshalb sind sie auch leichter zu finden.

Intuitive Selbst-Akupressur

Sicherlich haben Sie bei Kopfschmerzen in der Schläfengegend schon einmal ganz intuitiv selbst eine Akupressurbehandlung durchgeführt, indem Sie mit den Fingern Druck auf diese Region ausgeübt und danach eine Erleichterung verspürt haben. Anders als bei der Akupunktur können Sie nämlich eine Akupressurbehandlung im kleinen Rahmen und bei kleineren Beschwerden auch gefahrlos selbst durchführen. Wenn Sie sich an zwei Regeln halten, ist das Schlimmste, was passieren kann, dass Sie keine Wirkung verspüren. Die erste Regel lautet: Kürzen Sie Ihre Fingernägel. Die zweite: Wenn aus dem Druckgefühl ein nicht mehr angenehmer Schmerz entsteht, sollten Sie weniger Druck ausüben oder ggf. aufhören. Bei größeren Beschwerden oder an Stellen, die Sie nicht selbst erreichen können, sollten Sie allerdings einen Spezialisten wie einen Chiropraktiker, Osteopathen, Physiotherapeuten oder fachkundigen Masseur aufsuchen.

So behandeln Sie sich zu Hause

Tasten Sie den Bereich ab, der schmerzt, und suchen Sie nach einer besonders empfindlichen Stelle. Sie schmerzt beim Draufdrücken etwas anders und mehr als die anderen Punkte. Die meisten dieser Punkte sitzen leicht vertieft zwischen Muskeln, Sehnen und Knochen.

Wenn Sie eine Körperfunktion (Verdauung, Konzentration etc.) anregen möchten, führen Sie die anschließende Druckmassage gegen den Uhrzeigersinn durch. Gehen Sie im Uhrzeigersinn vor, wenn Sie eine Beschwerde mindern möchten (Schmerzen, Nervosität etc.).

Drücken und kneten Sie die Stelle mit den Fingerkuppen von Zeigefinger, Mittelfinger oder auch Daumen. Je nach Art des Gefühls, das Sie dabei haben, können Sie auch leicht schieben oder kneifen. Bearbeiten Sie den Punkt so mehrere Minuten lang oder mehrmals kurz (15 bis 30 Sekunden) hintereinander. Normalerweise beginnt man, indem man die Fingerkuppe fest auflegt und kreisende Bewegungen durchführt und dabei so viel Druck ausübt, dass ein "Wohlfühlschmerz" auftritt, der nicht schmerzhaft ist.

Wenn Sie Schmerzen im Rückenbereich haben und keine helfende Hand in der Nähe ist, können Sie einen Massageball oder -stick benutzen, um Druck auf die Punkte auszuüben, die schmerzen.

Bei jedem wirkt eine Akupressurbehandlung anders. Mancher merkt sofort eine Erleichterung, ein anderer erst nach mehreren Druckmassagen und bei einigen wirkt sie auch gar nicht.

Probieren Sie es einfach mal aus!

Autor: VHSt

HBZ · 02/2018
 
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