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Eine 'süsse' Adresse im Herzen der Stadt

Das Chocoversum

Schokolade macht glücklich! Das wissen die Deutschen, die im Schnitt über 100 Tafeln im Jahr verzehren. Der Grossteil der Kakaobohnen kommt dabei über den Hamburger Hafen ins Land.

Im Herzen der Hansestadt können Naschkatzen und Geniesser täglich erleben, wie aus bitterem Kakao süsses Gold wird: im Chocoversum by Hachez. In der Erlebniswelt begleiten die Besucher in einer 90-minütigen Führung die Kakao Frucht auf ihrer spannenden Reise vom Anbau über den Handel bis zur Verarbeitung. Dabei werden alle Produktionsschritte live an Originalmaschinen vorgeführt, die bis in die 50er Jahre in der Hachez Chocolade Manufaktur genutzt wurden. Zahlreiche Probier-Stationen laden dabei ein zum Riechen, Fühlen und Schmecken. Im wahrsten Sinne des Wortes tauchen die Besucher in die Welt der Schokolade ein - nämlich mit der Waffel in die flüssige, warme Masse der Conche. Die Conchiermaschine, auch kurz Conche genannt ist in der Schokoladenherstellung ein spezielles Rührwerk, das den schmelzenden Charakter des Endprodukts möglich macht.

Spätestens im "Aroma-Atelier" ist das Genuss-Erlebnis vollkommen, denn hier kreiert jeder aus seinen Lieblingszutaten eine eigene, unvergleichliche Tafel Schokolade.

Die Führung beginnt im Regenwald. Kakaofrüchte, Bilder und Geschichten erklären Anbau und Ernte des Kakaos. Anschliessend geht die Reise der Kakaobohnen per Schiff nach Hamburg. Inmitten einer Hafenatmosphäre riechen und schmecken Sie, wie sauer und bitter die Bohnen noch bei ihrer Ankunft im Hafen sind. Sie können mörsern, sieben und somit zum Qualitätskontrolleur werden.

Beim weiteren Rundgang sehen sie die Verarbeitung an historischen Original- Maschinen. Hier werden die Kakaobohnen mit weiteren Zutaten vermischt, gewalzt, geschleudert und gerührt. Sie können an jeder Verarbeitungsstufe prüfen, wie sich Konsistenz und Geschmack der Chocolade verändern. Am Ende der Fertigungsstrasse steht eine kleine fast historische Packmaschine, mit der das Verpacken kleiner Täfelchen vorgeführt wird.

Und in einer Sammlung von Riech- und Tastproben können einige in der Schokolade vorhandene Aromen näher begutachtet werden.

Als besonderes Highlight kann jeder Besucher im "Aroma-Atelier" selbst zum Chocolatier werden. Aus verschiedenen Zutaten können sie ihre persönliche Lieblingsschokolade kreieren und als individuelles Andenken mit nach Hause nehmen.

An das Museum ist der "Choco-Laden" angegliedert, der täglich, auch sonntags, von 10-18 Uhr geöffnet ist. Er ist eine Fundgrube für Schmackhaftes, Nützliches und Lustiges rund um Schokolade und kann unabhängig vom Museum besucht werden. Das Sortiment reicht von Confiserie-Pralinés und dänischen Gewürzschokoladen über eine erlesene Pralinentheke bis zu Beauty-Produkten aus Kakaobutter, Schokoladenbier, Kakao Balsamico und vielem mehr. Zudem gibt es das komplette Sortiment von Hachez und Feodora.

Wer selbst aktiv werden möchte, findet hier Zutaten, Werkzeuge und Bücher für die eigene Pralinenherstellung - und kann auch gleich einen Pralinenkurs dazu buchen.

Das Chocoversum ist in privater Trägerschaft des Bremer Premium-Herstellers Hachez, wo Werksführungen aus hygienischen Gründen nicht machbar sind. "Unter dem Motto "entdecken - erleben - mitmachen" ermöglicht das Chocoversum, den Mythos Schokolade und ihre Produktion mit allen Sinnen zu erleben", erklärt Wolf Kropp-Büttner, Geschäftsführer der Hachez Chocoversum GmbH. Das Konzept erwies sich als ein voller Erfolg. Im Jahr 2013 ernannte die BATStiftung für Zukunftsfragen zusammen mit dem stern das Chocoversum zu einem der bundesweit 50 besten Freizeitangebote. 2014 erzielte das Chocoversum den 2. Platz beim ADAC Tourismuspreis Hamburg.

Wissenswertes rund um Kakao:

  • Kakaobäume tragen jährlich bis zu 100 000 Blüten.
  • An einem Kakaobaum wächst im Jahr so viel Kakao wie für etwa 100 Tafeln Vollmilch-Schokolade benötigt wird.
  • Eine Kakaobohne besteht zu ca. 43% aus Kakaobutter, 37% aus Kakaotrockenmasse und 20% Schale.
  • Im Kakao befinden sich Botenstoffe wie Serotonin, das im Volksmund oft als "Glückshormon" bezeichnet wird. Doch für einen Rausch müssten wir 200-300 Tafeln Schokolade essen.
  • Der meiste Kakao kommt heute aus Ghana und der Elfenbeinküste, die etwa 70% der Weltkakaoernte (2,5mio Tonnen Kakao im Jahr) produzieren.
  • Hamburg ist der zweitgrösste Kakaoimporthafen in Europa.


Wissenswertes rund um Schokolade:

  • Der traditionelle Herstellungsprozess von Premium- Schokolade dauert bis zu 100 Stunden (z.B. bei Hachez).
  • Die erste Bevölkerung, die Kakao genoss, waren die Omelken (1500 v. C.): Zunächst als bitteres Getränk, das Königen und Kriegern vorbehalten war.
  • Bei den Maya und Azteken wurde Kakao als Zahlungsmittel verwendet.
  • Die aztekische Bezeichnung für das Schokoladengetränk war "cacahuatl" zu Deutsch "Kakaowasser", während die Maya das Getränk "chocol haa" nannten ("heisses Wasser"). Die Bezeichnung "chocolate" entstand vermutlich aus einer Mischung der Worte "chocol" (heiss) und "atl" (Wasser).
  • Der französische Kardinal Alphonse de Richelieu soll 1642 Schokolade als Medikament benutzt haben, um seine Anfälle von Melancholie zu mildern.
  • Der erste bekannte "Chocoholic" war María Teresa, Ehefrau von Ludwig XIV. Nach ihrem Tod (1682) verbot Ludwig XIV. das Servieren von Schokolade bei Empfängen und offiziellen Anlässen.

Das Chocoladenmuseum im Herzen Hamburgs ist eine interessante Erlebniswelt, in der interaktive Exponate, Duftkästen und Probierstationen das Phänomen Schokolade mit allen Sinnen erlebbar machen. Veranschaulicht wird der faszinierende Weg von der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel Schokolade. Die Ausstellungsfläche beträgt 1.200 qm, jährlich werden rund 110.000 Besucher erwartet und ca. 10 Tonnen Schokolade verbraucht.

Autor: VHSt
Fotos: Severin

HBZ · 01/2015
 
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