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104. Geburtstag

Unser Mitglied Elsa Albanus wird 104 Jahre alt - und ist immer noch fit!

Bei relativ guter Gesundheit und geistig voll fit feiert in diesem Monat unser ältestes Mitglied Elsa Albanus ihren 104. Geburtstag.

Wir hatten uns zu einer Tasse Kaffee mit Elsa Albanus verabredet. Freundlich lächelnd sitzt sie uns ganz entspannt am liebevoll gedeckten Kaffeetisch gegenüber. Mit am Tisch ihre Tochter Edda Albanus-Koch, bei der sie im Hause der Familie am Rande von Uelzen wohnt. Elsa Albanus zieht uns mit ihrer sympathischen Ausstrahlung, ihren wachen Augen und klaren, häufig schlagfertigen Antworten sofort in ihren Bann. Schnell entwickelt sich ein anregendes Gespräch. Zunächst können wir es gar nicht glauben, dass sie erst vor zwei Tagen von einem dreiwöchigen Urlaub in Südspanien im Kreise der Familie zurückgekehrt ist. Wir erfahren, dass sie immer noch gerne fliegt. Aber es muss ein Fensterplatz sein! Sie weiss - immer wieder zum Erstaunen der Familie und der Fluggäste - genau, wann das ok-Zeichen zum Anlassen der Turbinen und anschliessend zum Start gegeben wird, fügt ihre Tochter hinzu.

Unser Blick fällt auf ihr fein frisiertes Haar. "Ja, ich war heute Morgen noch beim Friseur, denn ich muss doch auf dem Foto vernünftig aussehen", stellt sie energisch fest.

Eine Brille besitzt sie nicht, bewundernswert - sie braucht auch keine! Täglich gehören zu ihrer Pflichtlektüre das Hamburger Abendblatt (sie wohnte viele Jahre in Hamburg), der Uelzener Anzeiger und die Bildzeitung. Und auch die HBZ liest sie jedes Mal ausführlich, übrigens schon fast seit 41 Jahren. "Als erstes schlage ich dann immer die vorletzte Seite mit den Geburtstagen und Jubiläen auf. Aber es sind kaum noch bekannte Namen aufgeführt", bemerkt sie mit ein wenig Wehmut.

Ihre große Leidenschaft gehört ihren gefiederten Freunden. Vor dem Wintergarten befindet sich ein großes Vogelparadies. Hinter der Gardine können wir etwa 20 Vögel aller Art beobachten, die wild durcheinander fliegen und sich um ihr Futter streiten. "Ein Sack Vogelfutter und jede Menge Knödel werden monatlich schon benötigt", berichtet die Tochter. "Mutter kann die lieblichen Vögel stundenlang bewundern. Vor kurzem haben wir ihr ein Vogelbuch geschenkt, jetzt kennt sie alle Besucher mit Namen". Der Specht dreht mit seinen Jungen eine Runde und krallt sich dann am großen Knödel fest. Die Jubilarin bemerkt:"Früher hat er den anderen immer auf den Kopf gehauen; jetzt vertragen sie sich einigermaßen und sind wie eine große Familie. Aber wehe, wenn einmal nicht zur gewohnten Stunde gefüttert wird, dann ist großes Vogelspektakel angesagt"!

Elsa Albanus erzählt uns aus ihrem Leben. Sehr viel hat sie erlebt, vom Kaiser über die beiden Weltkriege bis hin zum digitalen Zeitalter. Geboren wurde sie im Jahr 1907 in Wesselburen in Schleswig-Holstein. Zunächst half sie in der elterlichen Bäckerei mit, 1924 besuchte sie dann die Haushaltsschule in Hademarschen. Ihre Eltern wollten, dass die Töchter etwas lernen, weil es ja damals Berufe für Frauen nicht gab. 1942 heiratete sie den Studienrat Dr. Albanus, zwei Kinder brachte sie zur Welt. Nachdem sie ihren Mann und später auch den Sohn verloren hatte, holte die Tochter sie zu sich und ihrer Familie nach Uelzen.

Vor eineinhalb Jahren bekam sie einen Herzschrittmacher, der wegen eines Defekts zwischenzeitlich ausgetauscht werden musste. Jetzt ist sie wieder gut drauf, nur das Knie macht ihr ein wenig zu schaffen. Sie steht mitten im Tagesgeschehen, liest Bücher, sieht fern und ist bestens informiert.

Zum Abschied möchten wir gerne ein Foto von ihr vor der Ahnenreihe machen. Als wir ihren Stock, den sie an den Sessel gelehnt hatte, beiseite legen wollen, bemerkt sie mit fester Stimme: "Das ist ja Betrug!" Lächelnd einigen wir uns auf ein Foto ohne Stock, aber mit einem Hinweis in diesem Artikel! Mit einem herzlichen Dank und vielen, vielen guten Wünsche für die Zukunft verabschieden uns. Ohne Hilfe steht sie auf und nickt uns noch einmal freundlich zu. An der Haustür erfahren wir: "Jetzt geht sie gleich ins Wohnzimmer und freut sich auf die TV-Serie "Rote Rosen", an der sie immer viel Gefallen hat. Tief beeindruckt und voller Hochachtung treten wir den Heimweg an.

Autor: VHSt
Fotos: Severin

HBZ · 07/2011
 
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