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Ein weltweit einzigartiges Naturphänomen

Geysir Andernach

Eine geologische Sensation ist der weltgrößte Kaltwasser-Geysir, ein einmaliges Naturschauspiel. Nicht weit von Andernach am Rhein entfernt, entspringt der Geysir im Namedyer Werth.

Anders als bei den Heißwasser-Geysiren, die das Wasser durch den Dampfdruck von überhitztem Wasser herausschleudern, wirkt bei diesem Kaltwasser-Geysir die Kohlensäure als treibende Kraft. Im Herbst 2008 wurde der Andernacher Geysir als höchster Kaltwasser-Geysir der Welt in das Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen. Etwa alle zwei Stunden wiederholt sich das Schauspiel.

Seinen Ursprung hat er in der regen vulkanischen Geschichte der Landschaft. Die Eifel mit ihren Maaren und erloschenen Vulkankegeln beginnt gleich im Hinterland.

Im neu eröffneten Geysir-Erlebniszentrum direkt an der Rheinpromenade in Andernach begibt sich der Besucher auf eine spannende Reise, um so die Funktionsweise des Kaltwassergeysirs anhand von Mitmach-Stationen kennen zu lernen. Anschließend bringt ein Schiff den Besucher zum Naturschutzgebiet Namedyer Werth. Dort wartet dann das Highlight, der höchste Kaltwassergeysir der Welt, dessen Ausbruch mit einem Zischen und Gurgeln vorangeht. Ungefähr alle 120 Minuten schießt er bis zu 60 m in die Höhe. Die spürbare Urgewalt der Natur lässt etwas von den Energien erahnen, die unter der Erdoberfläche aktiv sind.

Die Ausstellung

Im Geysir Andernach Erlebniszentrum begeben Sie sich auf Entdeckertour zum Naturphänomen Geysir. In der multimedialen Ausstellung zum Mitmachen und Anfassen folgen Sie einem Kohlendioxidmolekül auf seiner langen Reise aus dem vulkanischen Erdinneren bis hoch in die Fontäne des Kaltwassergeysirs. Interaktive Exponate, Experimentierstationen und Medieninstallationen erklären die Funktionsweise des Kaltwassergeysirs auf spielerische und anschauliche Weise. Wissenschaft wird hier für alle Besucher erlebbar gemacht. Ein Kaltwassergeysir funktioniert so ähnlich wie eine übersprudelnde Mineralwasserflasche. In einer geschlossenen Mineralwasserflasche herrscht ein höherer Druck als in ihrer Umgebung. Durch diesen Überdruck ist relativ viel Kohlenstoffdioxid, umgangssprachlich auch Kohlensäure genannt, im Wasser gelöst. Öffnet man eine Mineralwasserflasche, also reduziert man den Druck in der Flasche, kann sehr viel Kohlendioxid zu Gas werden und das Wasser mit dem Gas fontänenartig aus der Flasche entweichen.

Dem Bau des Geysir-Zentrums ging ein langer Rechtsstreit über das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Namedyer Werth voraus. Letztlich einigte man sich außergerichtlich darauf, die Besucher mit dem Schiff zur Halbinsel zu befördern. Der Geysir war schon am Anfang des letzten Jahrhunderts ein wahres "Highlight. Viele historische Fotos, und manchmal auch Gäste, die schon vor vielen Jahren mal hier waren, zeugen hiervon. Anfänglich war der Ausbruch jedoch nur Nebensache, von 1904 wurde er als "Namedyer Sprudel" kommerziell genutzt und Kohlensäure gewonnen. 1957 verschloss man dann die Quelle, die Ergiebigkeit des Sprudels hatte aufgrund von Schäden und technischen Problemen nachgelassen. 2001 veranlasste die Stadt Andernach, die das Gelände inzwischen erworben hatte, eine neue Bohrung, um den Sprudel wieder zu beleben. Seit 2006 kann der Geysir wieder besichtigt werden und mit der Eröffnung des Erlebniszentrums hat er sich zu einem echten Touristenmagnet entwickelt.

Schifffahrt auf dem Rhein

Nach dem Besuch des Erlebniszentrums geht es mit dem Schiff über den Rhein zur Halbinsel "Namedyer Werth". An Bord genießen Sie die traumhafte Landschaft des Rheintals und vergessen für kurze Zeit den Alltag. Der Geysir Andernach befindet sich in einem Naturschutzgebiet mit vielen Pflanzen- und Vogelarten, das Sie bei einem kurzen Spaziergang durchqueren.

Ausbruch des Geysirs - ein Erlebnis mit allen Sinnen

Hier erleben Sie nun die Urgewalt der Natur: den Ausbruch des höchsten Kaltwassergeysirs der Welt. Sie hören das Brodeln aus dem Erdinneren kurz vor dem Ausbruch! Staunen Sie über die majestätische Wasserfontäne, die bis zu 60 Meter in den Himmel schießt! Riechen und schmecken Sie das Wasser aus der Tiefe!

Weit über die Baumwipfel ragt die Fontäne des Geysirs. Das Namedyer Werth war ursprünglich eine Insel. Im Zuge der Rheinregulierung Mitte des 19. Jh. erhielt das Werth eine Landverbindung. Seit 1985 ist die Halbinsel mit ihrem Auwald als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Aufsteigende Blasen im alten Rheinarm waren 1903 der Anlass für eine Bohrung von 343 Metern nach Kohlensäurevorkommen zur Gewinnung von Kohlenstoffdioxid. Dies war die Geburtsstunde des Geysirs, der von 1904 an als "Namedyer Sprudel" kommerziell genutzt wurde. 1957 wurde das Bohrloch verschlossen, die Ergiebigkeit des Sprudels hatte aufgrund von Schäden und technischen Problemen nachgelassen.

2001 veranlasste die Stadt Andernach, die das Gelände inzwischen erworben hatte, eine erneute Bohrung, um den Sprudel wieder zu beleben. Der etwa 350 Meter tiefe Brunnen des Geysirs mit einem Durchmesser von gerade einmal 15 Zentimetern füllt sich mit etwas mehr als einem Liter pro Sekunde mit dem angereicherten Grundwasser. Wenn das Wasser mit dem Gas gesättigt ist, also keines mehr aus dem zulaufenden Wasser aufnehmen kann, beginnen die Blasen nach oben zu steigen. Auf dem Weg werden sie wegen des abnehmenden Drucks immer schneller und reißen das Wasser mit sich - so entsteht die Fontäne.

Nach dem Besuch des Geysir-Ausbruchs bringt Sie das Schiff wieder zurück zu Ihrem Ausgangspunkt in den Andernacher Rheinanlagen.

Der Geysir Andernach hat auch 100 Jahre nach seiner Entdeckung nichts von seiner Faszination verloren und die Besucher sind damals wie heute beeindruckt von der Naturgewalt und der Tatsache, dass der Vulkanismus unter unseren Füßen auch gegenwärtig noch aktiv ist.

Autor: VHSt
Fotos: Severin

HBZ · 11/2015
 
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