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Unfälle

Wie gefährlich ist der Stadtverkehr?

Autos, Fahrräder, Fussgänger, Lastwagen, Strassenbahnen und Busse - nirgendwo ist der Verkehr so vielfältig, hektisch und unübersichtlich wie in der Stadt. Zwei Drittel aller Unfälle ereignen sich Innerorts - mit schweren Konsequenzen vor allem für die schwächsten Verkehrsteilnehmer.

Gefährliches Pflaster für Fussgänger
Die Stadt ist für Fussgänger ein gefährliches Pflaster, denn über 90 Prozent aller Fussgängerunfälle ereignen sich Innerorts, die meisten davon auf der Fahrbahn. Mit einbrechender Dunkelheit verlagert sich das Unfallgeschehen dagegen stärker an den Strassenrand. Die Unfallquote im Längsverkehr steigt von 28 Prozent bei Tageslicht auf 45 Prozent in der Nacht. Dass Fussgänger in der Nacht leicht übersehen werden, liegt einerseits an zum Teil mangelhafter Strassenbeleuchtung, andererseits an der schlechten Sichtbarkeit von Fussgängern mit dunkler Kleidung. Bei einem Crashtest wurde deutlich, dass bereits eine Kollision mit 30 km/h für einen erwachsenen Fussgänger erhebliche Verletzungen zur Folge hat. Allerdings ist die Überlebenswahrscheinlichkeit in diesem Fall gross. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 60 km/h verläuft der Unfall aber fast immer tödlich.

Neue Gefahrenquelle
Im Stadtverkehr taucht zurzeit eine neue Gefahrenquelle auf. Mit Elektro-Bikes können auch untrainierte Fahrer Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h erreichen. Die Geschwindigkeit birgt allerdings auch die Gefahr der Fehleinschätzung durch andere Verkehrsteilnehmer. Wenn jemand glaubt, dass ein älterer Herr auf seinem Fahrrad grundsätzlich gemächlich unterwegs ist, kann es aufgrund dieser Fehleinschätzung schnell zu einem Unfall kommen. In einem Crashtest haben jetzt Experten eine Kollision eines E-Bikes mit einer sich öffnenden Autotür demonstriert. Der Unfall hätte bei einem Menschen zu schweren Kopf- und Brustverletzungen geführt. Die Unfallforscher fordern deswegen eine Helmtragepflicht für Fahrer schneller Elektro-Bikes.

LKW - eine tödliche Gefahr
Zu gefährlichen Situationen kommt es im Stadtverkehr immer wieder mit Lkw. Wegen des geschlossenen Laderaums und ihrer hohen Sitzposition haben Lastwagenfahrer oft nicht im Blick, was sich hinter, direkt vor oder neben ihrem Fahrzeug abspielt. Spiegelsysteme helfen, diese Toten Winkel zu verkleinern. Ganz eleminieren können sie sie aber nicht. Kameras zur Überwachung des Fahrzeugumfeldes sind bisher nur wenig verbreitet. Tödliche Gefahr kann selbst von stehenden Lkw ausgehen. Eine zum Beladen ausgeklappte Ladebordwand ist ein extrem formaggressives und schlecht sichtbares Gebilde auf der Fahrbahn. Wie ein Crashtest mit 60 km/h zeigt, haben Autofahrer bei einer Kollision mit einer solchen Hubladebühne dort keinerlei Überlebenschancen, wo die Ladebordwand in den Fahrgastraum eindringt. Deshalb muss gut sichtbar mit zwei Blinklichtern sowie retroreflektierenden, rot-weissen Markierungen vor heruntergeklappten Hubladebühnen gewarnt werden.

Häufige Unfallursachen
Zu den häufigsten Unfallursachen zählten Nichtbeachtung der Vorfahrt, nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen und zu geringer Sicherheitsabstand. Die schwersten Unfallfolgen zogen Geschwindigkeits- und Alkoholunfälle nach sich. Während bei Vorfahrtsund Abstandsunfällen öfter der unschuldige Unfallgegner verletzt wird, kommen bei Geschwindigkeits- und Rauschmittelunfällen die Unfallverursacher gleich häufig zu Schaden.

Viele der über 2,4 Millionen Unfälle im Strassenverkehr mit mehr als 370.000 Verletzten könnten verhindert werden, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten würden. Denn ca. 86 Prozent aller Verkehrsunfälle gehen auf ein Fehlverhalten der Fahrerin oder des Fahrers zurück. Überhöhte Geschwindigkeit ist dabei die zweithäufigste Unfallursache. Sie rangiert gleich hinter falschem Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren. Und obwohl die Mehrheit der Befragten die geltenden Regeln zu Geschwindigkeit und Ampeln akzeptiert, würde rund ein Drittel nach eigenen Angaben sehr wahrscheinlich dagegen verstossen. In Bezug auf Alkoholfahrten lehnten dagegen 96 Prozent der Befragten eine Regelübertretung strikt ab.

Kompetenz falsch eingeschätzt
Viele Verkehrsteilnehmer schätzen ihre Kompetenz hinter dem Steuer falsch ein und verhalten sich zudem nicht regelgerecht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die tns-emnid im Auftrag der Präventionskampagne "Risiko raus!" durchführte: 46 Prozent der Befragten meinten, ihre Kompetenz am Steuer sei gut bis sehr gut. Gleichzeitig jedoch gaben 70 Prozent an, hin und wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten. Bei der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren sind es sogar 90 Prozent. Mehr als 40 Prozent aller Befragten missachten Park- und Halteverbote, mehr als 30 Prozent halten nicht immer vor Stoppschildern und blinken nicht beim Spruchwechseln oder Abbiegen. 42 Prozent der unter 30-jährigen gibt zu, das Handy am Steuer zu nutzen. Im Rahmen der Studie wurden rund 290.000 Ursachen bei Pkw-Unfällen aus der amtlichen Statistik des Jahres 2007 und etwa 3,6 Millionen des Verkehrszentralregisters (VZR) des entsprechenden Jahres untersucht. Eine repräsentative Befragung von 1.009 Personen lieferte Angaben zum Verkehrsverhalten.

Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat(DVR)

Autor: VHSt

HBZ · 10/2011
 
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