VHSt - Hamburgischer Verein für den öffentlichen Dienst
Hamburgischer Verein für den öffentlichen Dienst
 
Aktuelle Ausgabe
Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

Das Mitgliedermagazin

Hamburgische Zeitschrift für den öffentlichen Dienst

 

Mitglied werden

Profitieren Sie von der Mitgliedschaft im VHSt. Einfach ausdrucken und ausgefüllt an uns senden.

 

BESONDERE VERANSTALTUNGEN


 

Top-Themen

smartPORT Hamburg

Der intelligente Hafen

Die Hamburg Port Authority verantwortet als Hafenbehörde das Tempo des Hamburger Hafens.

Auf diesem 7.105 Hektar umfassenden Gebiet gilt es tagtäglich, Millionen reibungslose Abläufe zu Wasser und zu Land zu gewährleisten. Das Zauberwort ist Effizienz, denn bei dieser Größenordnung muss Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen - schließlich handelt es sich hier um den drittgrößten Seehafen Europas und einen Handelsort von globaler Bedeutung. Ein intelligentes Hafenmanagement ist die Voraussetzung für reibungslose Abläufe.

Deshalb wurden 28 smartPORT-logistics- Projekte zur Verbesserung der Warenund Verkehrsströme ins Leben gerufen. Das Bewusstsein über die Ressourcenverantwortung spiegelt sich in den smartPORT-energy-Projekten wider. Dabei forschen die HPA und ihre Kooperationspartner an technischen Innovationen in den großen Bereichen Logistik und erneuerbare Energien und entwerfen Konzepte. Neben der optimalen und optimierten Nutzung von Vorhandenem sollen zukunfts- und wettbewerbsfähige Prototypen entwickelt werden.

Port Road Management

Eines der Logistics-Projekte der HPA greift das Problem der häufigen Stauentwicklung auf den rund 142 Kilometern Straßennetz des Hafengebiets auf. Für LKWs kommt es dort oft zu langen Wartezeiten. Um dem entgegenzuwirken, werden Standortdaten erfasst beim Passieren von Detektoren an sogenannten Geofences (Grenzen einer virtuellen Karte). Die Sammlung der Standortdaten findet in einer Cloud statt, auf die alle Beteiligten der Transportkette Zugriff haben. Via Tablet oder Smartphone kann sich z. B. der Fahrer in der SPL-App (smartPORT logistics-App) über die Verkehrslage im Hafengebiet informieren, seine Route anpassen und somit ohne große Zeitverluste ans Ziel gelangen - und gegebenenfalls sogar den Kraftstoffverbrauch senken. Das freut den Geldbeutel des Spediteurs und kann dem Disponenten das Arbeitsleben erleichtern. Die Auswertung der Daten liefert unter anderem Erkenntnisse über Stoßzeiten oder Parkraumverfügbarkeiten. Prognosen zur Entwicklung der Verkehrssituation können angefertigt werden, damit man in Zukunft auf diese reagieren kann. Dazu gehören auch die Steuerung von Güterverkehr auf gut 300 Schienenkilometern und die Instandhaltung dieser Strecken. An viel befahrenen Abschnitten werden auch hier verkehrsrelevante Informationen beim Überfahren von "intelligenten Weichen" gesammelt. Zudem werden mittels Sensoren Messungen zu Umwelteinflüssen vorgenommen und so Themen wie der CO2-Ausstoß in den Blick genommen.

Die Nautische Zentrale. Eines der Herzstücke von smartPORT logistics

Seit 2014 hat ein verwandtes intelligentes IT-System zur smarten Koordination der Schifffahrt und Überwachung der Wasserwege seinen Platz in der Verkehrszentrale des Hamburger Hafens: Auf dem digitalen Peiltisch fließen dank der Software Port Monitor sämtliche Informationen zur Schifffahrt und dem Verkehr im Hamburger Hafen zusammen. Mit dem Multi- Touch-Screen in Tischgröße gehören hier Karten aus Papier und die Bearbeitung mit dem Stift der Vergangenheit an. Pegelstände können z. B. in Echtzeit abgerufen und auf dem Bildschirm dargestellt werden. Die Liegeplatzverwaltung wird ebenfalls durch die moderne Technik erleichtert. Auch die 118 Brücken und sämtliche Baustellen im Hamburger Hafen können betrachtet werden.

Wie geht es nach der Erprobungszeit weiter?

Einem Bericht des NDR zufolge hieß es (11/2017), dass die Plattform des Logistics- Projekts 2018 nicht weiter fortgeführt werde. Die HPA-Presssprecherin Etta Weiner bestätigt dies so nicht. Aus den bisherigen Erfahrungen erfolge eine Überarbeitung und Anpassung des Projekt- Produkts mit Blick auf eine Marktpositionierung. Und weiter: "Zur Aktualisierung soll die SPL-App in eine offene Entwicklungsplattform überführt und ein sogenannter Hackathon durchgeführt werden, um mit den gewonnenen Erkenntnissen dieses Thema weiter voranzutreiben und neue Impulse zu setzen sowie eine zeitgemäße technologische Grundlage zu schaffen."

Das "Net-Working"-Jahr 2018

Komplexe Anwendungen zur Vernetzung brauchen zeitgemäße technologische Grundlagen. Das neueste Experiment der Hamburg Port Authority in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und Nokia ist ganz im Sinne dieser Entwicklung: ein von der EU gefördertes Projekt zur Erforschung des 5G-Netzkonzeptes. Das 5G-Netz soll die Ablösung vom aktuellen Mobilfunk-Standard LTE bedeuten, eine schnellere Echtzeit-Datenverarbeitung ermöglichen und die nächste Kommunikationsstandard- Generation einläuten. Mit einer Laufzeit von 2 Jahren wird 5G auf rund 8.000 Hektar Hafengebiet getestet. So wird ein weiterer Schritt in Sachen komplexer Daten- und Informationstransfer der Smart und auch Digital City Hamburg gemacht. Für 2018 hat sich die HPA außerdem vorgenommen, in Kooperation mit dem Port of Los Angeles unter der Flagge von chainPORT ein globales smartPORTS-Netzwerk zum Ideenaustausch aufzubauen. Das Ziel: ein höherer Warenumschlag durch Vernetzung, denn je mehr Partner und Kooperationen die Projekte unterstützen, desto effizienter kann der Hafen arbeiten.

Weitere Hafeninfrastruktur-Projekte betreffen 2018 die Köhlbrandbrücke, die Retheklappbrücke und die Hubbrücke an der Kattwykbrücke, die zur Verkehrsentflechtung beitragen sollen. Die kommende Lokservicestelle soll mit Abstellmöglichkeiten für Loks außerdem Leerfahrten reduzieren. Für das Jahresende ist dann auch der Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Oströhre des St. Pauli Elbtunnels angesetzt. Und für die Kreuzfahrt sind neue Rekorde bezüglich Anläufen und Passagierzahlen prognostiziert. Aber auch die Umweltverschmutzung ist Thema: Durch die E-Tankmöglichkeit an der Landstromanlage Altona sollen Schadstoffbelastungen weiter reduziert und der Anteil an erneuerbaren Energien mit den Energy-Projekten gesteigert werden.

"Wir halten alles im Fluss", "Wir bringen Zukunft auf die Straße", "Wir machen die Bahn frei", "Wir bauen auf Nachhaltigkeit" und "Wir halten das Tor zur Welt offen", so die passenden Leitsätze der HPA.

Autor: VHSt
Fotos: HPA / Andreas Schmidt-Wiethoff, Gregor Schläger, Sebastian Engels, Andreas Meyer-Wiethoff

HBZ · 03/2018
 
Weitere Meldungen:

Geschichten aus Hamburgs Geschichte

Das Chilehaus

Ikone des Backsteinimpressionismus: Das Chilehaus wurde vor 100 Jahren fertiggestellt...
HBZ · 3/2024
 

Nachwuchsnetzwerk zu Besuch

Neujahrsfeier YouNet

Auch in diesem Jahr fand die Neujahrsfeier des Nachwuchskräftenetzwerks YouNet in den Räumlichkeiten des Vereins Hamburger Staatsbeamten r. V. statt....
HBZ · 3/2024
 

Erfolgreichster Bildungsminister Deutschlands tritt ab

Schulsenator a. D. Ties Rabe

Es ist mehr als ungewöhnlich, dass ein scheidender Bildungsminister mit Lob überhäuft wird....
HBZ · 3/2024
 

Ihr Recht in der Praxis

Schlechte Bewertung - was tun?

Heute möchte ich Ihnen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Thema "Beurteilung" vorstellen (Urteil des 2. Senats vom 12. Oktober 2023, Aktenzeichen 2 A 7.22) - ...
HBZ · 3/2024
 

Das Netzwerk des Führungsnachwuchses

Die Ratten-AG

Sie nennen sich selbst "Ratten". Es zeugt von Selbstbewusstsein und Humor, sich nach Tieren zu benennen, die viele eher als Schädlinge betrachten würden. Dabei gelten die Nager zugleich ...
HBZ · 3/2024
 

Keine Angst vor dem Finanzamt

Einkommenssteuerberatung des VHSt

Der erfahrene Steuerberater Jörg Hahn berät alle Mitglieder des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten kompetent rund um das Thema Steuererklärung - kostenlos. Fu...
HBZ · 3/2024
 
 
 
 

TOP