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Der erste Schritt zum Evolutioneum

Frischer Wind im Zoologischen Museum

Das Zoologische Museum der Universität Hamburg ist mit seinem neuen barrierefreien multimedialen Foyer in unserer Zeit angekommen. Und es hat noch große Pläne.

Die Kuratoren des Centrums für Naturkunde (CeNak) zeigen hier, wie es sein kann, wenn die durch Meisterhand präparierten Exponate angemessen präsentiert werden. Ein erster Schritt in die Richtung eines neuen, modernen Naturkundemuseums ist getan.

Der 180-Grad-Umbau des Museums mit dem neuen Eingang an der Bundesstraße macht das unscheinbare Waschbetongebäude aus den 70ern an der Bundesstraße gut sichtbar und schafft so den inoffiziellen Spitznamen "Hamburgs verstecktes Museum" ab. Der alte Eingang ist nur noch für die Studenten und Mitarbeiter zugänglich. Die Kuratoren schaffen es, mit dem neuen Foyer zu veranschaulichen, wie moderne Naturwissenschaft angemessen präsentiert werden sollte.

Polarforscher zum Frühstück

Wer das Foyer betritt, wird von zwei Ehrfurcht einflößenden Exponaten begrüßt. Rechts steht die ausgewachsene Eisbärdame "Smilla" und hat noch Reste einer Polarforscherjacke im Maul. Links steht der Schädel des Finnwals "Finni". Das Skelett des Wals ist, aus Platzmangel, in einem Schauregal dahinter platziert. Das Skelett des Wals ist, aus Platzmangel, in einem Schauregal dahinter platziert. Ein 3D-Druck zeigt den Wal in ganzer Pracht als zusammenhängendes Skelett - nur sehr viel kleiner. Zwischen beiden und weiteren Schaukästen mit medialer Präsentation sieht man das gefährlichste Raubtier der Welt in einem großen Spiegel - den Menschen.

Mit den drei multimedialen Einzelstationen werden vertiefende Informationen über das Wesen der Tiere, ihr Leben, ihren Lebensraum und vieles mehr gegeben. Man kann beispielsweise lebenden Eisbären per GPS auf dem Bildschirm folgen und sich über den Kampf dieser gefährdeten Art mit den Folgen wegen der räumlich begrenzten Möglichkeiten relativ unverändert geblieben.

Die berühmtesten Bewohner

Die berühmteste Hamburgerin im Zoologischen Museum ist wohl Antje, das Mundharmonika spielende Walross und NDR-Maskottchen, das eigentlich ein Bulle war. Im Moment musste sie der Sonderausstellung weichen, ist aber ab April zusammen mit einer Multimedia- Station wieder zu sehen, auf der neben Informationen über Walrösser auch Filme über ihr Leben zu sehen sein werden.

Unter den erlesenen Objekten befindet sich auch die "Mona Lisa" der Naturwissenschaft: der Schädel eines Narwalweibchens mit zwei Stoßzähnen! Eigentlich haben ausschließlich männliche Tiere einen einzigen Stoßzahn, weswegen sie die "Einhörner der Meere" genannt werden. Auch die in Hagenbecks Tierpark ertrunkene Orang-Utan-Dame hat hier ihre neue Heimat gefunden. Für Artenschützer ist auch der präparierte Amurleopard ein Schatz, dessen Art akut vom Aussterben bedroht ist.

Auch die anderen 1.200 ausgestellten Exponate der Sammlung sind einen Besuch wert. Weitere zehn Millionen Exponate sind bislang nur den Wissenschaftlern vorbehalten. "Das Foyer ist der Auftakt für ein großes Naturkundemuseum. Wir würden uns wünschen, dass wir bald den Platz hätten, den Finnwal in seiner gewaltigen Größe multimedial mit seiner Geschichte den Hamburgern vorzustellen. Wir haben unzählige einzigartige naturkundliche Objekte und spannende Forschungsthemen, die ein großartiges Naturkundemuseum begründen würden", betont Prof. Dr. Kaiser. "Es könnte ein Leuchtturm moderner Wissenschaft sein."

Das geplante Evolutioneum

Derzeit sind die naturhistorischen Sammlungen Hamburgs auf drei Museen aufgeteilt: das Zoologische Museum, das Geologisch-Paläontologische Museum und das Mineralogische Museum. Früher besaß Hamburg ein prächtiges Naturkundemuseum mit einer einzigartigen Sammlung. Durch Bombenangriffe wurde das Museum 1943 jedoch zerstört und mit ihm eine Großzahl der Präparate. Die Sammlung ist seither gewachsen und gehört wieder zu den größten zoologischen Sammlungen Deutschlands.

Die Universität bemüht sich, Stiftungen, Förderer und den Hamburger Senat für das Projekt "Evolutioneum" zu gewinnen - ein neues, modernes Naturkundemuseum. Das Evolutioneum soll die Tradition fortführen und den Wissenschaftsstandort Hamburg beleben. Das Thema soll die Entwicklung des Universums und des Lebens vom Urknall bis heute veranschaulichen und medial erlebbar machen. Als möglicher Standort ist der Baakenhafen in der Hafencity geplant.

Wissenschaft gegen alternative Fakten

Noch bis zum 29. März 2018 können Besucher in den Genuss der Sonderausstellung "Verschwindende Vermächtnisse: Die Welt als Wald" kommen. Audiovisuelle Installationen, Fotografien, Filme und Skulpturen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zeigen den bedrohten Lebensraum Wald in der Ausstellungshalle. Damit führt das Museum sein neues Schwerpunktthema fort: das "Anthropozän" - Zeitalter des Menschen - und dessen Kennzeichen: das Artensterben durch menschlichen Einfluss auf die Natur. Denn die meisten Tierarten, die als Präparate zu sehen sind, sind gefährdet, bedroht oder bereits ausgestorben, und dies direkt oder indirekt wegen Menschen.

Zoologisches Museum im Centrum für Naturkunde (CeNak)
Bundesstraße 52, 20146 Hamburg

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 9 - 17 Uhr
(Ostern vom 30. März bis 2. April 2018 geschlossen)

Eintritt:
Kostenlos - Spenden erbeten


Autor: VHSt
Fotos: Zoologisches Museum Hamburg des Centrums für Naturkunde (CeNak), Samira Aikas

HBZ · 03/2018
 
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