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Panik City - das neue Museum

90 Minuten mit Udo Lindenberg

Seit dem 20. März hat auf der Reeperbahn Udo Lindenbergs "Panik City" die Stadttore für das Publikum geöffnet. Am Spielbudenplatz lädt der Sänger zu einem neunzigminütigen Roadtrip durch sein bewegtes Leben ein.

Wie dieses in Szene gesetzt ist, wird nicht nur Fans faszinieren. Auf 700 m² werden die Gäste durch sechs Räume geführt - von niemand geringerem als dem Panikrocker selbst, der sie in "seiner" Raucherlounge im Hotel Atlantic in Empfang nimmt.

Beeindruckende Technik

Dort beginnt eine interaktive Reise zu den wichtigsten Stationen und Orten der Geschichte des Künstlers, die ebenso unterhaltsam wie beeindruckend ist. Mithilfe modernster Technik tauchen wir in Leben, Musik und Kunst Lindenbergs ein: Raumhohe Videowände umschließen das Publikum, 360°-Audio- und Videoinstallationen und digitale Tricks vom Feinsten ermöglichen es, den Star "hautnah" zu erleben.

Wahrscheinlich haben noch nicht alle Leser und Leserinnen der HBZ eine VR-Brille getragen und sich damit in einer vom Computer erschaffenen, virtuellen Realität (daher VR) bewegt. Die in der "Panik City" eingesetzte Technik und der hohe Anteil interaktiver Elemente mag also zunächst ungewohnt sein. Selbst ich war anfangs skeptisch. Doch es lohnt, sich darauf einzulassen. Anstatt einfach nur vor Bildern und Tafeln zu stehen wie in einem Museum, ist man mittendrin im Kosmos des Künstlers.

Hamburg - Gronau - DDR

In diesem Kosmos sind verschiedene Räume unterschiedlichen Themen gewidmet. Familie, Zeitzeugen und Wegbegleiter erzählen Geschichten aus Lindenbergs Zeit in Gronau, wo er 1946 geboren wurde, und den Jahren auf Tour durch Deutschland. Da Lindenberg in dieser Zeit den Soundtrack des Landes mitgeprägt hat, ist die Reise zum Teil auch eine in die eigene bzw. die deutsche Vergangenheit.

Nach der Einführung im Hotel Atlantic erfahren wir im folgenden Raum etwas über die Kindheit Lindenbergs, seine ersten Auftritte auf der "Showtreppe" des Elternhauses und die Anfänge als Künstler. Einer der Höhepunkte ist der Besuch im legendären Aufnahmestudio des Sängers, dessen Karriere als Schlagzeuger begann. Im "Boogie Park" dürfen sich die Gäste als Musiker erproben und gemeinsam mit dem Hausherrn einen Song aufnehmen - den sie schließlich mit nach Hause nehmen können.

Natürlich darf auch ein Besuch in der DDR nicht fehlen. Dort war Lindenberg vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt - und der Stasi ein Dorn im Auge. Ihr war der "Sonderzug nach Pankow" ebenso verdächtig wie die lockere, rotzig-freche Art des "mittelmäßigen Schlagersängers", als den sie ihn in ihrer Akte bezeichnete - in die ebenfalls Einblicke gegeben werden. Seiner Popularität in der Bevölkerung schadete das nicht: 1996 schenkte ihm die Belegschaft der Trabi-Werke eines der letzten Exemplare - eine Replik "schmückt" den Raum.

Die unvermeidliche Bar ist dem Maler Lindenberg und seinen "Likörellen" gewidmet. Mit diesen Bildern, gemischt aus Acrylfarben und Likör, wurde er zum erfolgreichen Maler. Auch in dieser Kunstform können sich die Gäste ausprobieren. Zum Abschluss dürfen sie gemeinsam mit dem Star auf der Bühne stehen - vor Tausenden von begeisterten Konzertbesuchern. Machen Sie sich auf ein einmaliges Erlebnis gefasst.

Viel Liebe zum Detail

Mindestens ebenso viel Spaß wie die technischen Tricks hat mir die Liebe zum Detail gemacht, mit der die Räume gestaltet sind. Selten wurde ein Raum so liebevoll "runtergerockt", wie der Backstage-Bereich im Anschluss an die Bar.

Hat etwa die Putzfrau der "Panik City" ihre Utensilien vergessen? Und warum wird der Aschenbecher nicht geleert? Sehen Sie genau hin. Hier wurde nicht geschludert, sondern mit gestalterischer Kreativität und Kunstfertigkeit eine besondere Atmosphäre geschaffen.

Dieses Auge für's Detail sollten Sie auch in dem Raum haben, der dem Geburtsort Lindenbergs gewidmet ist. Schauen Sie sich gut darin um und folgen Sie dem Fokus der ausgefeilten Lichtinstallation. Hier hat die Künstlerin Nina Pfeifer, die in der Vergangenheit schon Illustrationen für eine Dokumentation über Lindenberg geliefert hat, viele kleine Überraschungen versteckt, die Freude machen. Und wenn es Ihnen der Guide, der Sie begleitet, ermöglicht: Schauen Sie sich den Raum noch einmal bei Licht an, bevor Sie ihn verlassen. Dann können Sie sehen, wie der 3D-Effekt erreicht wird, den das gezielt auf einzelne Elemente geworfene Licht erzeugt: Kleine Abstände und Vorsprünge sind so eingesetzt, dass sie einer scheinbar flachen Oberfläche bei entsprechendem Licht die Illusion räumlicher Tiefe verleihen. Das ist schlau gemacht - und eine handwerkliche Leistung, die den technischen Tricks in nichts nachsteht.

Der Eintritt ist mit einem Startpreis 18,50 Euro nicht geschenkt, aber für das, was geboten wird, sicher angemessen - außerdem ist ein Likörchen inklusive. Viel Spaß!

Autor: Arne Offermanns
Fotos: 'Gronau-Raum' (c) Nina Pfeifer, 'Panik Museum' (c) Tine Acke

HBZ · 04/2018
 
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