Planten un Blomen: Grüne Naherholung mitten im Trubel, Top-Themen, HBZ - Die Zeitschrift

Die Schönheit der Natur lässt sich im Hamburger Park "Planten un Blomen" entdecken. Übersetzt bedeutet das "Pflanzen und Blumen". Doch eigentlich wird die schlichte Beschreibung der wunderschönen Anlage nicht ganz gerecht, denn auf den circa 47 Hektar gibt es einiges mehr zu entdecken.

Traditionspark seit dem 6. November 1821

An diesem historischen Tag pflanzte Johann Georg Christian Lehmann, Gründer und gleichzeitig erste Direktor des Botanischen Gartens, eine Platane in den Hamburger Wallanlagen. Dieser Baum steht bis heute am Eingang beim Dammtor und erinnert gleichzeitig an das Gründungsdatum des Parks und an die Beständigkeit von Natur. Der Baum ist immerhin fast 200 Jahre alt und hat schon so manche Laune der Menschheit überlebt. 1863 wurde dann der Hamburger Zoo gegründet und viele exotische Tiere fanden auf dem Gelände ihre neue Heimat. 1930 wurde der Zoo geschlossen und das Gelände zu einem Volks-, Vogel- und Vergnügungspark umgestaltet. Im Zuge der niederdeutschen Gartenschau von 1935 wurde der Park im Vorfeld einmal auf den Kopf gestellt und der offizielle Name "Planten un Blomen" wurde eingeführt. Leider wurde im Juli/August 1943 im Zweiten Weltkrieg fast alles komplett zerstört. Durch die internationalen Gartenbauausstellungen 1953, 1963 und 1973 wurde der Park jeweils teilweise umgestaltet. Auch nach den 1970er-Jahren wurde Planten un Blomen noch öfter verändert, aber seit 1991 besteht er im Kern so wie Sie ihn heute kennen. Derzeit werden an den Wallanlagen einige Baumaßnahmen im Zuge der Sanierung des Congress Centers Hamburg (CCH) durchgeführt, sodass der Eingang an der Handwerkskammer gerade nicht geöffnet ist. Die Bauarbeiten sollen u. a. einer Erweiterung des Parks um einen Hektar dienen. Zudem entsteht ein neuer Geh- und Radweg und gegenüber vom Dammtor Bahnhof wird ein Fenster in den Alten Botanischen Garten geschaffen. Auch der Dag-Hammarskjöld-Platz wird attraktiver gestaltet.

Das grüne Herzstück: die Schaugärten

Neben dem allgemeinen Park-Flair mit weiten Wiesen und Bäumen rings herum gibt es in der Anlage mehrere Schaugärten. So gibt es zum Beispiel die Tropengewächshäuser. Vom tropischen Dschungel bis in die trockene Wüste können Sie im Schnelldurchlauf eine floristische Weltreise machen. Wenn Sie dann genug aufgewärmt und wieder bereit für das gemäßigte Hamburger Klima sind, dann machen Sie doch einen kleinen Abstecher zu den Mittelmeerterrassen. Hier können Sie neben Zypressen und Zitronenbäumen mediterranes Flair genießen. Ein besonderes Highlight ist der japanische Garten mit zugehörigem Teehaus. Der Garten ist streng nach den fernöstlichen Maßstäben des Gartenbaus errichtet worden und strahlt eine angenehme Ruhe aus. Hier können Sie entspannen und einen Blick auf das originale japanische Teehaus werfen. In dem traditionellen Haus werden von Mai bis September klassische Teezeremonien abgehalten, an denen Sie teilnehmen können. Besonders imposant ist auch der Rosengarten. Hier können Sie die berühmte Pflanze in über 300 Arten sehen. Es gibt viele Sitzecken und Rosenbögen, die mit dem zentral platzierten Pavillon das Ambiente abrunden. Weitere Gärten sind der Apothekergarten mit seinen verschiedenen Heilpflanzen und Kräutern, der Bürgergarten mit den tollen Stauden und das Alpinum.

Leckere Angebote im Park

Nach der Begehung des Parks können Sie in eins der sechs Cafés oder das parkeigene Restaurant einkehren. Alle Cafés und das Restaurant sind aber auch ohne einen Parkbesuch empfehlenswert. Im Eiscafé Tropengarten können Sie oberhalb der Wasserkaskaden ein leckeres Eis genießen. Ebenfalls am Wasser ist das Café Seepavillon. Dort können Sie direkt am Parksee verschiedenste Kaffeespezialitäten und leckere Kuchen zu sich nehmen. Auch das Park Café Schöne Aussichten oberhalb des Wallgrabens bietet so einiges, genau wie das Park Café Hamburg, denn dort können Sie entweder in der Orangerie oder draußen im schicken Biergarten Platz nehmen. Besonders sticht das Restaurant Rosenhof heraus: Von dem Gartenlokal haben Sie Ausblick sowohl auf die Veranstaltungen im Musikpavillon als auch auf die Wasserlichtspiele. Das Café Seeterrassen wird gerne für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Tagungen oder Geburtstage gebucht. Falls es aber schnell gehen soll, gibt es im Park auch mehrere Kioske.

Wasserlichtspiele und entspanntes Freizeitprogramm

Der Sommer ist da und mit ihm die Wasserlichtspiele in Planten un Blomen. Jeden Abend um 22 Uhr finden am Parksee Konzerte statt, bei denen die einzelnen Wasserfontänen zu bekannter Musik vom Band, die von klassisch bis modern geht, bunt angeleuchtet und bewegt werden. Heraus kommt dabei ein einzigartiges Spektakel. Tagsüber gibt es die Wasserspiele - dann allerdings ohne Licht und Musik - um 14, 16 und 18 Uhr zu bestaunen. An Sonn- und Feiertagen gibt es nachmittags zusätzliche Vorführungen mit Musik, aber ohne Lichtspiele.

Nachdem letztes Jahr die Eis- und Rollschuhbahn - eine weitere Attraktion des Parks - aufwendig saniert wurde, ist nun die Wasserorgel an der Reihe. Im September wird die Anlage für rund drei Millionen Euro grundsaniert, weshalb sich die Saison dieses Jahr um einen Monat verkürzt und bereits Ende Oktober endet. Die Baumaßnahmen sollen jedoch rechtzeitig zum Saisonbeginn 2019 abgeschlossen sein.

Neben den Wasserlichtspielen finden zahlreiche andere spannende Veranstaltungen statt. Neben den Veranstaltungen gibt es ein umfangreiches Freizeitprogramm: eine Minigolfanlage, Schachgärten und tolle Spielplätze mit Trampolinen. Es ist also für jeden etwas dabei.

Parköffnungszeiten:
Mai bis September: täglich ab 7 bis 23 Uhr
März bis Oktober von Mo. bis Fr.: 9 bis 16:45 Uhr, Sa., So. und feiertags 10 bis 17:45 Uhr
Der Eintritt ist überall frei, in den Gewächshäusern wird um Spenden gebeten.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Eingang Planten un Blomen: div. Bus- und Bahnlinien zu Stephansplatz, Bahnhof Dammtor, Hamburg Messe
Eingang Kleine Wallanlagen: div. Bus- und Bahnlinien zu Messehallen, Johannes- Brahms-Platz
Eingang Große Wallanlagen: div. Bus- und Bahnlinien zu St. Pauli, Handwerkskammer
Mit dem Auto:
Parkmöglichkeiten Messegelände und Heiligengeistfeld

Autor: VHSt

Fotos: Samira Aikas

Sie nennen sich selbst "Ratten". Es zeugt von Selbstbewusstsein und Humor, sich nach Tieren zu benennen, die viele eher als Schädlinge betrachten würden. Dabei gelten die Nager zugleich ...

HBZ · 3/2024

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