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Urban Beekeeping auf dem Vormarsch

Stadtbienen - Honig und Umweltschutz

Der Bienenbestand ist in den letzten Jahren leider weltweit drastisch zurückgegangen. Seit den 1990er-Jahren gibt es allein in Deutschland fast eine Million weniger Bienenvölker. Insbesondere auf dem Land ist das Bienensterben groß. Das liegt vor allem an den landwirtschaftlichen Monokulturen und dem intensiven Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat.

Nutztier Biene

Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier in Deutschland. Bei Nutztieren denken Sie bestimmt automatisch an Schweine, Rinder oder Hühner, aber die Biene ist für unsere Natur überlebenswichtig. Sie bestäubt Obstbäume und andere blühende Pflanzen - ohne sie gäbe es im Alten Land wohl kaum noch Ernten. Ungefähr drei Viertel aller heimischen Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Der Honig ist also nur ein leckeres Beiprodukt der emsigen Tierchen.

Die Bienenprofis mitten in Hamburg

Mittlerweile imkern verschiedene Initiativen schon seit Jahren in den Städten und natürlich auch in Hamburg. An verschiedenen Orten mitten in der Innenstadt wurden Bienenstöcke aufgestellt. So zum Beispiel auf dem Dach des Harburger Rathausforums, bei der Patriotischen Gesellschaft von 1765 (siehe HBZ Mai 2018) oder im Botanischen Sondergarten Wandsbek. Auch die Imker von der Initiative "Hamburger Stadthonig" halten Bienen in der ganzen Stadt und sind vor allem in Altona und im Schanzenviertel aktiv. Dieser Honig kann über das Internet bestellt werden.

Aber nicht nur in der direkten Honigproduktion lassen sich die Bienen unterstützen. Das junge Hamburger Unternehmen "BEEsharing" hat ein Online-Netzwerk gegründet, wo sich Imker aus ganz Deutschland austauschen können. Sie haben auch ein Projekt geplant, bei dem ein ausrangierter Schiffscontainer zu einem Bienenstock umgebaut werden und am Hamburger Großmarkt bis zu einer Million Bienen ein neues Zuhause geben soll. Diesen Sommer soll das Projekt realisiert werden, allerdings fehlt es noch an Spenden.

Stadtimkern als Hobby mit Naturschutzeffekt

Ob auf Hausdächern, Balkonen oder in Kleingärten - beim Standort des heimischen Stocks sind Bienen recht anspruchslos. Falls Sie Interesse haben, als Hobbyimker ein eigenes Bienenvolk zu betreuen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie eine Imkerausbildung benötigen und die Verantwortung für Ihr Bienenvolk haben. Bienenhaltung macht zwar viel Spaß, ist aber auch anspruchsvoll.

Als ersten Schritt sollten Sie sich an den Imkerverband Ihres Stadtteils wenden und zu einem der monatlichen Treffen gehen. Die Stadtteilvereine unter der Schirmherrschaft des Imkerverbands Hamburg e. V. bieten zunächst Grundkurse zur Orientierung an. Anschließend lernen Sie bei etwa sechs bis zehn Terminen über das Jahr verteilt alles, was Sie über die Imkerei wissen müssen. Die Kurse kosten meist zwischen 150 bis 300 Euro Teilnehmergebühr. Da die Saison bereits begonnen hat, können Sie leider erst 2019 mit der Ausbildung beginnen.

Stadtbienen naschen im Park und an der Alster

Hamburger Stadtbienen legen oftmals bis zu drei Kilometer oder mehr zurück, wenn sie Nektar sammeln. In der Stadt sind Pestizide glücklicherweise verboten, sodass der Stadthonig von besonderer Qualität ist und nicht mit Schadstoffen belastet, wie es leider oft bei Honig von landwirtschaftlich genutzten Flächen der Fall ist. Obwohl um das Rathaus herum nicht sehr viel Grünes und Blühendes wächst, bietet die Stadt den Bienen zum Beispiel Planten un Blomens reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot. Aber die Bienen fliegen auch gerne mal ins Harvestehuder Villenviertel oder folgen dem Alsterlauf. Und auch Sie können im privaten Umfeld den Bienen helfen: Pflanzen Sie doch mal einheimische Blüher in Ihren Blumenkasten oder Garten und erweitern Sie so das Nahrungsangebot der Hamburger Citybienen.

Darum ist Stadthonig besser

Der Großteil des Honigs, den Sie im Supermarkt erhalten, stammt aus China, Australien oder Süd- und Mittelamerika und ist laut Stiftung Warentest und Ökotest oftmals durch Pestizide belastet. Zwar wird in Deutschland kein Honig verkauft, dem Stoffe wie Zucker beigemengt wurden, um den Säuregrad zu verändern, aber in Stichproben werden immer wieder Schadstoffbelastungen festgestellt. Leider auch, wenn auch geringer, immer mal wieder bei Honig aus Deutschland: In landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten sind oftmals Spuren von Glyphosat im Honig gefunden worden, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Abgesehen von der Tatsache, dass der Stadthonig rein, schadstofffrei und hochwertiger ist, unterstützen Sie mit jedem Glas, das Sie kaufen, die Hobbyimker in ihrem wichtigen Tun. Zudem werden die kleinen Mengen noch per Hand verarbeitet und stammen von wenigen gehegten und gepflegten Bienenvölkern. Herkömmlichen deutschen Honig können Sie überall im Supermarkt kaufen. Stadthonig gibt es auf Wochenmärkten, im Internet und direkt von den Hobbyimkern.

Imkerverband Hamburg e. V.
Postfach 52 02 53, 22592 Hamburg
Tel.: (0151) 65 49 78 59
E-Mail: honig@ivhh.de
www.ivhh.de

Hamburger Stadthonig
Stresemannstraße 222, 22769 Hamburg
Tel.: (0151) 23 97 99 35
E-Mail: kontakt@hamburgerstadthonig.de
www.hamburger-stadthonig.de

BEEsharing P.A.L.S. GmbH
Jaffestraße 6, 21109 Hamburg
Tel.: (040) 18 01 74 40
E-Mail: info@beesharing.eu
www.beesharing.eu


Autor: VHSt

HBZ · 07/2018
 
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