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Das Römisch-Germanische Museum schließt

Einmal noch in die römische Vergangenheit Kölns

Zum Ende des Jahres schließt einer der bekanntesten Publikumsmagneten Kölns, das Römisch-Germanische Museum, für einige Jahre seine Tore.

Die archäologische Stätte liegt mitten auf der Domplatte direkt neben dem Kölner Dom. Das Gebäude ist jedoch stark sanierungsbedürftig. Bis Januar können Sie es noch besuchen und auch danach noch im Prätorium alte römische Bodenschätze bestaunen.

Schaufenster in die Römerzeit

Das 1974 eröffnete Museumsgebäude steht unter anderem wegen der einzigartigen Bauweise unter Denkmalschutz. Vom Roncalli-Platz aus kann man durch die Fensterscheiben das berühmteste Ausstellungsstück sehen: das Dionysos- Mosaik, Teil eines römischen Wohnhauses, das 1941 in der Nähe des Doms gefunden wurde. In dem Museum wird die römische Geschichte Kölns mit vielen Funden aus der Umgebung dargestellt. Köln sowie das umgebende Rhein- und Ruhrgebiet gehörten früher nämlich zum römischen Reich. Das Römisch-Germanische Museum ist aber nicht nur ein archäologisches Museum, sondern auch das Amt für Archäologische Bodendenkmalpflege des Kölner Stadtgebiets. Damit ist es der Bewahrer des materiellen Erbes, das die Römer hinterlassen haben.

Die Sanierungsarbeiten

Schon seit Jahren wird in Köln diskutiert, wann und wie die Renovierung mit der einhergehenden Schließung des baufälligen Museums stattfinden soll. Der Termin wurde immer wieder verschoben, da lange Zeit kein Interimsquartier gefunden wurde. In dieser Zeit wurden immer wieder notdürftige Reparaturen getätigt, um den Betrieb weiterhin aufrecht zu halten. Nach dem ewigen Hin und Her zwischen Kulturverwaltung, Stadtrat und Museumsvorstand wurde nun die endgültige Schließung für den 31. Dezember 2018 veranlasst. Aus der geplanten dreijährigen Renovierung wurde eine sechsjährige. Die Kölner und Museumsliebhaber waren fassungslos. Schließlich kamen in den 44 Jahren, die das Museum schon geöffnet ist, 22 Millionen Besucher und Besucherinnen. Die Sanierungsmaßnahmen werden ungefähr 40 Millionen Euro kosten. Planmäßig soll das Museum dann 2024/2025 in neuem Glanz erstrahlen, wobei uns ein Kurator mitteilte, dass man intern eher mit zehn Jahren rechne.

Die Sonderausstellung "Bodenschätze"

Kurz vor der Schließung des Hauses bieten die Kuratoren und Kuratorinnen des Museums eine ganz besondere Ausstellung: Alte und neue Funde aus dem Depot, die bisher größtenteils nicht ausgestellt waren, werden öffentlich zugänglich gemacht. Ziel der Ausstellung ist es, zu zeigen, dass Köln schon immer eine multikulturelle Stadt war. Denn die Ausgrabungen rund um die Stadt und innerhalb Kölns haben ergeben, dass dort Römer, Germanen und andere Völker zusammen lebten. Köln gilt als eine der offensten Städte Deutschlands, und das soll durch die Ausstellung geschichtlich belegt werden.

Interimsmuseum: Belgisches Haus

Mittlerweile wurde schon beinahe das gesamte Depot leer geräumt und in circa 34.000 speziell gesicherten Funkkästen an sechs Standorten in der Stadt verteilt. Allein die fachgerechte Lagerung der wertvollen Ausstellungstücke während der Renovierungsarbeiten kostet 950.000 Euro. Nachdem diese Vorkehrungen getroffen wurden, zieht das Römisch- Germanische Museum am 1. Januar 2019 ins Belgische Haus. Auf rund 1.000 Quadratmetern lässt es sich dort für die Sanierungsarbeitsjahre aushalten.

Römisch-Germanisches Museum Köln
Roncalliplatz 4, 50667 Köln
Tel.: (0221) 22 12 44 38
www.roemisch-germanisches-museum.de
roemisch-germanisches-museum@stadt-koeln.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Donnerstag 10 bis 20 Uhr (jeden ersten 10 bis 22 Uhr)

Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 5 Euro)

Römisches Prätorium
Kleine Budengasse 2, 50667 Köln
Tel.: (0221) 22 12 23 94
www.museenkoeln.de/archaeologische-zone

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Eintritt: 3,50 Euro (ermäßigt 3 Euro)
Kombiticket Prätorium und Römisch-Germanisches Museum: 9,50 Euro (ermäßigt 5 Euro)


Es wird eine Interimsausstellung geben und auch alle anderen Funktionen des Museums werden weiterhin bedient. Im Erdgeschoss wird eine Fachbibliothek eingerichtet und im ersten Stock gibt es einen alten Hörsaal, der für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. Auch Verwaltung, Direktion, Stadtarchäologie, Inventarisierung und Restaurierung finden Platz im Belgischen Haus. Die großen Exponate wandern allerdings ins Archiv, da kein anderes Museum genug Platz hat.

Römische Kultur im Prätorium

Das Römische Prätorium gehört zu den fünf öffentlich zugänglichen Monumenten der Stadt Köln, die seit 2006 als Archäologische Zone deklariert sind. Ein Prätorium war der Palast eines Statthalters im alten Rom. Solch ein Prätorium wurde mitten in Köln gefunden. Es war der Amtssitz des Statthalters der römischen Provinz Niedergermanien. Hier können Sie die Reste eines gigantischen Baus aus der Zeit um Christi Geburt bestaunen. Zudem gibt es hier einen gut erhaltenen römischen Abwasserkanal.

Autor: VHSt

HBZ · 11/2018
 
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