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Christbaumschmuck und Strandpicknicks

Weihnachten in Down Under

Auf dem fünften Kontinent ist vieles anders: Temperaturen, bei denen schon die Badehose gefühlt zu viel ist, machen die Australier, die sich selbst liebevoll "Aussies" nennen, erfinderisch, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.

Mit Kunsttannen, viel Kitsch, Grillen im Freien und einem zweiten Ersatzweihnachten hat man in Down Under eine ganz eigene Art, Weihnachten zu feiern.

Märkte, Shops und Baumschulen

In keinem anderen Land werden so viele künstliche Weihnachtsbäume verkauft wie in Australien, aber auch echte Bäume sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Baumschulen, die die Mexikanische Nusskiefer - eine Pinienart, die auch in heißem Klima gedeiht - ziehen, bieten ab November frische natürliche Weihnachtsbäume an. Schmuck und Dekorationen, Christstollen und Schokoweihnachtsmänner gibt es, wie bei uns, bereits im Oktober in den Supermärkten (besonders in den australischen ALDI-Märkten), Warenhäusern und auf Wochenmärkten. Die Krippenfiguren sehen hier allerdings oft etwas anders aus, denn mal sind Josef, Maria und das Jesuskind Kängurus, mal Koalas oder Wombats.

Australier lieben Weihnachten bunt, kitschig und humorig. Die Einkaufsstraßen sind mit Leuchtgirlanden geschmückt, Weihnachtsmänner, in klimatisierten Kaufhäusern gut in Szene gesetzt, bieten Fotografien für etwa 40 AUD (ungefähr 25 Euro) an und auf den heißen Straßen verteilen schwitzende Weihnachtsmänner in voller Montur oder in kurzen roten Hosen Süßigkeiten an die Kinder.

Australische Weihnachtstraditionen

Den Nikolaustag gibt es in der Regel nur bei deutschen Einwanderern und auch die Adventssonntage werden nicht gefeiert. Auch Heiligabend passiert in Australien nicht viel, da erst am ersten Weihnachtstag die Bescherung und die Festivitäten stattfinden. Einige Australier gehen jedoch in die Abendmesse ihrer Kirche. Down Under kommt der Weihnachtsmann, der hier wie in den USA Santa Claus heißt, traditionell in der Nacht ungesehen durch den Kamin und erhält Milch und Kekse als Dankeschön. Am letzten Sonntag vor Weihnachten kann man traditionell an den Stränden Weihnachtsmänner auf Wasserskiern und Surfboards beobachten.

An Weihnachten selbst findet man die Australier hauptsächlich an Stränden oder in Gärten am Pool und Parks am See beim Grillen. Die traditionellen Weihnachtsgerichte sind ein gefüllter Putenbraten mit Preiselbeersoße und Plumpudding oder Christmas Pudding mit Karamellsoße als Nachtisch oder, noch verbreiteter, in Knoblauchöl eingelegte Garnelen, die gegrillt und mit viel Bier runtergespült werden. Diesen Brauch nennen die Aussies auch liebevoll ein Sechs-Gänge-Menü - wegen des Sixpacks Bier. Um dabei auch die entsprechende Weihnachtsstimmung zu erzeugen, gibt es dazu aufblasbare Weihnachtsbäume. In Australien feiert kaum jemand allein, denn zu einem Weihnachtspicknick kommen nicht nur die engeren Verwandten, sondern auch Freunde und deren Partner.

Der zweite Weihnachtstag ist der sogenannte Boxing Day und meistens der Tag, an dem die Familien in den Sommerurlaub starten, der meistens erst einen Monat später am Nationalfeiertag endet. Der 26. Dezember ist auch noch ein Feiertag und steht ganz im Zeichen des Sports, weil dann wichtige Cricketturniere und die weltberühmte Regatta von Sydney nach Hobart stattfinden. Um diese vielen Feiertage sorglos zu überstehen, kaufen sich viele Australier einen sogenannten "Christmas Hamper" (Weihnachtskorb), der haltbare Lebensmittel enthält.

Kurios: Die Ordnungshüter haben eine ganz eigene Weihnachtstradition: Wer an den Feiertagen zum Verkehrssünder wird, zahlt doppelte Strafen und bekommt auch doppelte Strafpunkte.

Besondere Weihnachtsorte in Australien

Melbourne ist die Weihnachtsmetropole Down Unders schlechthin. Dort gibt es ganzjährig Weihnachtsdekoläden im Stil von Käthe Wohlfahrt und Hausdekorationswettbewerbe wie in den USA. Am ersten Dezember wird das erste Türchen eines riesigen Adventskalenders am Melbourne Federation Square geöffnet und jeden Abend singt ein Chor Weihnachtslieder. Hier entstand Ende der 30er-Jahre auch der Brauch der "Carols by Candlelight", der heute in jeder australischen Stadt Tradition ist. Dabei versammeln sich die Australier zum Picknick bei Kerzenschein im Freien, um in Begleitung von Symphonieorchestern und Chören Weihnachtslieder zu singen.

Wer noch mehr Weihnachtsstimmung möchte, sollte einen Abstecher nach Lobethal in den Adelaide Hills nahe der Hauptstadt Canberra unternehmen. Mehr als 700 Wohnhäuser und Geschäfte eifern hier mit Lichtdekorationen um die Wette, es gibt einen echten Weihnachtsmarkt in der historischen Innenstadt und am Tag vor Heiligabend einen großen Festumzug.

Warum einmal, wenn's auch zweimal geht?

Der Gänsebraten bei gemütlichem Kaminfeuer und Glühwein bei klirrenden Temperaturen ist ein Idealbild, das bei Garnelen am Strand in Bikini und Badehose natürlich eher nicht erreicht wird. 1980 hatten irische Urlauber in den Blue Mountains in New South Wales, wo es im Juli/August auch mal schneien kann, die Idee, ein zweites Weihnachtsfest zu feiern - das "Yulfest". Diese Idee wurde von Gasthäusern, Hotels und Restaurants der Region begeistert aufgenommen, beworben und zum landesweiten kommerziellen Erfolg gemacht.

Auch außerhalb schneewahrscheinlicher Regionen wie den Blue Mountains, den Snowy Mountains oder den Viktorianischen Alpen können die Temperaturen im australischen Winter zumindest unter die 10-Grad-Marke sinken. Das reicht - zusammen mit den schlecht isolierten Häusern - für genug Kälte aus, um in Weihnachtsstimmung zu kommen, den Kamin anzustellen und einen traditionellen Weihnachtsbraten zu genießen. Ein offizieller Feiertag ist der "Yuletide" (noch) nicht, weshalb sich viele Australier am 25. Juli Urlaub nehmen, um traditionelle Weihnachtspartys im Familien- und Freundeskreis zu feiern.

Fotos: © Samira Aikas, © DocklandsTony/Flickr.com, © Tourism Australia/Time Out Australia, © Christmas Island Tourism Association

Autor: VHSt

HBZ · 12/2018
 
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