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Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

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Hamburgs Geschichte aufregend erleben

Das Hamburg Dungeon

Bei diesem Allwetter-Touristenmagneten in der Speicherstadt ist der Name 'Dungeon' (deutsch: 'Verlies') Programm.

Hier werden die düsteren Episoden aus 600 Jahren der bewegten Hamburger Geschichte sensationell erzählt, in einem Mix aus Show, Gruselkabinett, Theater und Fahrgeschäften - gruselig, humorvoll und actionreich.

Verschiedene Guides führen die Besucher durch derzeit 13 Abteilungen im Dämmerlicht mit Shows und Fahrgeschäften. Jedes Jahr wurde das Dungeon erweitert, um immer mehr Teile der spannenden Geschichte Hamburgs zu zeigen und lockte bisher . Eine Gruppe professioneller Schauspieler nimmt dabei die verschiedenen Rollen an und bindet auch die Besucher in das Geschehen ein. Das Englisch vieler Darsteller ist leider nur mäßig, was bei ausländischen Besuchern regelmäßig zu Lachern und etwas Verwirrung führt; aber die 90-minütigen Führungen auf Deutsch sind sehenswert. Da eine Rampe in das Gebäude führt und die Führungen pro Gruppe Platz für zwei Rollstühle bieten, ist das Dungeon barrierefrei.

11 Shows und zwei Fahrgeschäfte

Die anderthalbstündige Tour durch das Dungeon ist in 11 Stationen und zwei Fahrgeschäfte unterteilt. Diese folgen keinem Zeitstrahl und haben außer den letzten drei Stationen auch keinen thematischen Bezug zueinander. Die erste Station der Führung ist das Gängeviertel, wie es noch vor 200 Jahren aussah. Hier wird gezeigt, in welch armen Verhältnissen die Hamburger dort lebten. Im Viertel trieben sich Hafenarbeiter und zwielichtige Gestalten herum, aber auch die reichen Bürger fanden ihren Weg dorthin, beispielsweise, um illegale Glücksspiele zu spielen. In der anschließenden Kammer der Qualen reisen die Besucher zurück ins Jahr 1810, in dem Napoleon die Hansestadt Hamburg besetzte und französische Spione unterwegs waren. Die Hamburger Folterschergen waren gnadenlos in ihrer Bemühung, die Spione zu entlarven, und erwischten oftmals Unschuldige. Die nächste Station heißt 1842 Hamburg brennt! Hier wird erklärt, wie es zur alles verschlingenden Feuersbrunst kommen konnte - man riecht sogar den Rauch.

Die Inquisition hielt die Hamburger zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert in Atem. Damals reichte es schon, eine Warze zu haben, dem Nachbarn nicht grün zu sein oder die falsche Haarfarbe zu besitzen, um vor Gericht zu landen. Einigen Besuchern wird hier im Dungeon der Prozess gemacht. Danach folgt ein Showteil ohne geschichtlichen Hintergrund: Die Besucher müssen durch ein gruseliges Labyrinth mit Spiegeln, das sich unter der Stadt befinden soll. Im Pestkrankenhaus geht es wieder auf die Spuren der Geschichte. Nach der ersten Pestepidemie um 1350 suchte der Schwarze Tod 1712 Hamburg abermals heim. In einer nachgestellten Klinik können die Besucher sehen, wie ein Pestarzt Pestbeulen aufsticht, und erfahren noch einiges mehr.

Hamburg Dungeon
Kehrwieder 2, 20457 Hamburg
Tel.: (01806) 66 69 01 40
www.thedungeons.com/hamburg

Öffnungszeiten:
tägl. 10 bis 18 Uhr, nur am 24. und 25. Dezember geschlossen.

Eintrittspreise:
25,50 Euro p. P. (Onlinebuchung: 17,85 Euro), Familien: 17,25 Euro p. P. (Onlinebuchung: 12,52 Euro)

Kein Eintritt für Kinder unter 10 Jahren (zu gruselig)


Klaus Störtebeker, Hamburgs berühmtester und berüchtigtster Pirat, und seine Geschichte werden von einer anderen Seite beleuchtet. Der Besucher erfährt alle Geschichten und Gerüchte und versucht dann mit seiner Gruppe, den Piraten vor der Hinrichtung zu retten. In der Station Rache der Gequälten wird ein berühmter Kriminalfall der Stadt nachgespielt. Maria Katharina Wächtler wurde 1786 des Mordes an ihrem Mann angeklagt, daraufhin zwei Jahre lang gefoltert und schließlich hingerichtet. Das Dungeon zeigt die Hintergrundgeschichte und die Rolle der sensationsgierigen Presse in diesem Fall.

Auf der Schmuggler-Bootsfahrt sind die Besucher Teil einer Bande, die sich mit gestohlener Ware auf den Weg durch den Hafen macht und von Zöllnern gejagt wird. Wer geschnappt wurde, landete damals in Santa Fu, der nächsten Station. Diese neueste Attraktion des Dungeons wurde im April 2018 eröffnet. Santa Fu, Hamburgs härtester Knast, entspricht von seiner Szenerie dem Gefängnis Mitte des 19. Jahrhunderts, als es erbaut wurde. Für die Gestaltung der Knasträumlichkeiten von Santa Fu recherchierte das Dungeon-Team im Gefängnisarchiv des Justizmuseums und studierte alte Baupläne und historisches Fotomaterial. Im Santa Fu des Dungeons begegnet der Besucher damaligen Insassen, erhält einen Einblick in die dortigen Lebensverhältnisse und erlebt einen Fluchtversuch. Am Ende der Tour steht Drop Dead - Sprung in die Freiheit. Um den Gefängnismauern zu entkommen, "springt" man acht Meter in die Tiefe. Hierbei handelt es sich wie beim Labyrinth um ein Fahrgeschäft ohne geschichtlichen Hintergrund zum reinen Spaß.

Autor: VHSt
Fotos: (c) Wikimedia Commons - Mister No / (c) Hamburg Dungeon, Bjoern Gantert

HBZ · 12/2018
 
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