Krisenmanagement
Bund und Länder übten Krisenmanagement im Umfeld von biologischen Bedrohungslagen (LÜKEX 2013)
Die Bundesministerien des Innern, für Gesundheit sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben vor kurzem gemeinsam mit neun Bundesländern die Bewältigung einer aussergewöhnlichen biologischen Bedrohungs- und Schadenslage geübt.
Das Szenario der Übung befasste sich in diesem Jahr mit einer aussergewöhnlichen biologischen Bedrohungs- und Schadenslage, die die Gesundheit der Bevölkerung, die Lebensmittelsicherheit und die innere Sicherheit gefährdet. Erfahrungen mit Lebensmittelinfektionen, beispielsweise EHEC in Sprossensamen oder Noro-Viren in Tiefkühlerdbeeren, haben in den letzten Jahren gezeigt, welch hohe Relevanz der gesundheitliche Verbraucherschutz und die Gesundheitsvorsorge in der Praxis haben.
Im Verlauf der insgesamt zweitägigen LÜKEXÜbung ("Länderübergreifende Krisenmanagement-Übung / EXercise), die alle zwei Jahre stattfindet, wurde das Zusammenwirken von mehreren betroffenen Ressorts auf Bundesebene mit den Krisenstäben der Länder sowie ausgewählten Unternehmen trainiert. Der diesjährigen Übung lag eine fiktive Übungslage zugrunde, die die Krisenstäbe in Bund und Ländern mit einer auffälligen Häufung von ähnlichen, schweren Erkrankungsfällen in Deutschland konfrontierte, deren Ursachen zunächst unbekannt waren.
Die Federführung für die Vorbereitung und Durchführung der Übung wurde gemeinsam vom Bundesministerium des Innern, dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wahrgenommen. Insgesamt neun Bundesländer beteiligten sich an der LÜKEX 13. Besondere Schwerpunkte lagen in den Ländern Berlin, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus waren zwölf Unternehmen z.B. aus dem Bereich der Lebensmittelproduktion sowie Handelsketten an der Übung beteiligt, ebenso Hilfsorganisationen, kommunale Körperschaften und internationale Organisationen. Experten der Schutzkommission beim Bundesminister des Innern sowie Forschungseinrichtungen und Universitäten begleiteten die Vorbereitung und Durchführung der Übung aus wissenschaftlicher Sicht.
Im Fokus der Übung standen die Bund-Länder-Abstimmung zur Analyse und Bewertung der Ursachen, das Informationsmanagement, die Medienund Öffentlichkeitsarbeit sowie die bereichsübergreifende Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure zur Lagebewältigung. Durch die Einbindung von Unternehmen aus dem Ernährungs-, Transport- und Verkehrsbereich konnte das Zusammenspiel von staatlichen Institutionen mit privaten Unternehmen in einer solchen Lage erprobt werden.
Die LÜKEX 2013 hat gezeigt, dass nationale Bedrohungs- und Gefahrenlagen nur im Verbund der Beteiligten erfolgreich bewältigt werden können. Bereits jetzt kann durch die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Gesundheits-, Lebensmittelsicherheits- und Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen eine erste positive Zwischenbilanz gezogen werden.
Gemeinsam mit allen Beteiligten wird die Übung in den kommenden Monaten detailliert ausgewertet. Das Ergebnis dieser Auswertung wird voraussichtlich Ende März 2014 vorliegen. Ziel ist es, Verbesserungen in den Krisenplanungen und Managementabläufen zu erreichen. Ziel der "LÜKEX 13" ist eine weitere Optimierung des nationalen Krisenmanagements durch eine verbesserte Zusammenarbeit der Beteiligten verschiedener Ressorts und Fachbehörden von Bund und Ländern. Einsatzkräfte vor Ort waren an der Übung nicht beteiligt.
Autor: VHSt
HBZ · 12/2013
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