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VHSt-Mitgliederversammlung 2023

Neuer Vorstand, nächste Aufgaben

Der neue Vorstand (v. l. n. r.) Sebastian Knust, Bernd Ricanek, Dr. Arne Offermanns, Josef Zorn, Foto: (c) Samira Aikas
Der neue Vorstand (v. l. n. r.) Sebastian Knust, Bernd Ricanek, Dr. Arne Offermanns, Josef Zorn, Foto: (c) Samira Aikas

Am 19. Juni 2023 fand im Haus der Patriotischen Gesellschaft die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r. V. statt. Knapp 50 Anwesende diskutierten den Geschäfts- und Kassenbericht, beschlossen die Finanzplanung für 2024 und wählten den neuen Vorstand. Dieser besteht nach einer Satzungsänderung nun aus vier Mitgliedern.

Nachdem der 2. Vorsitzende Bernd Ricanek die Mitgliederversammlung eröffnet hatte und der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder gedacht worden war, folgten der Geschäftsbericht des Vorstands und der Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2022.

Positive Entwicklungen …

Dr. Arne Offermanns ging im Geschäftsbericht zunächst auf die positiven Entwicklungen seit der letzten Mitgliederversammlung ein: Mit dem Verkauf einer der Ferienwohnungen des Vereins in St. Peter-Ording und der Anlage des Kapitals der Stiftung konnte der Vorstand seit der letzten Mitgliederversammlung zwei entscheidende Arbeitspakete abschließen. Liquidität und Handlungsfähigkeit des Vereins sind nun für die nächsten Jahre gesichert. Damit werden im Vorstand endlich Kapazitäten frei, um die strategische Neuaufstellung des Vereins strukturiert angehen zu können.

Diesbezüglich wurde bereits einiges geleistet: Das Büro ist inzwischen in neue Hände übergegangen. Die Kooperation mit dem Freizeitverein Interaktion e. V. hat das Angebot des VHSt ausgeweitet. Auch aus eigener Kraft hat der Verein mit dem von Katja Bothe angeleiteten Lunch Yoga und der neuen Stadtteilgruppe Eimsbüttel weitere Angebote geschaffen. Die HBZ wurde durch ein neues Layout optisch aufgefrischt. Die eingeleitete Zusammenarbeit mit der Kanzlei von Harten (siehe Seite 3) macht auch das Beratungsangebot des Vereins attraktiver.

… und große Aufgaben

An diese positiven Schritte schließen allerdings neue Herausforderungen an. Zu diesen zählt etwa die Weiterentwicklung der Prozesse im Büro, die vereinfacht werden müssen, um effizienter zu werden und Ressourcen zu sparen. Das inhaltliche Profil der HBZ muss geschärft werden, um sie für aktive Kolleginnen und Kollegen interessant zu machen, und es müssen weitere Orte gefunden werden, an denen die HBZ den Weg in ihre Hände finden kann. Mit dem Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) wurden deswegen schon Absprachen getroffen. Als nächstes könnten die relevanten Kantinen der Ämter und Behörden in den Blick genommen werden.

Insgesamt muss die Ausweitung der Verbindungen des VHSt in den aktiven öffentlichen Dienst eines der vorrangigen Ziele der nächsten Jahre sein. Dort liegen die naheliegenden Potenziale des Vereins, neue Mitglieder zu werben und neue Aktivität zu entfalten. Seit der letzten Mitgliederversammlung haben wir erste Kontakte mit verschiedenen Netzwerken in der öffentlichen Verwaltung geknüpft, die es künftig zu vertiefen gilt.

Der scheidende Schatzmeister Wolfgang Crabiell hinterlässt ein geordnetes Haus, Foto: (c) Samira Aikas
Der scheidende Schatzmeister Wolfgang Crabiell hinterlässt ein geordnetes Haus, Foto: (c) Samira Aikas

Mitgliederentwicklung

Anfang Juni 2023 zählte der Verein noch 877 Mitglieder, etwa 90 Mitglieder weniger als bei der letzten Mitgliederversammlung im September 2022. Mehr als 90 Prozent von ihnen sind im Ruhestand, 70 Prozent über 80 Jahre alt, fast 20 Prozent haben bereits das 90. Lebensjahr überschritten.

Seit Anfang 2022 hat der Verein 23 neue Mitglieder gewinnen können. Von diesen sind immerhin über 40 Prozent unter 70 Jahre und etwa 25 Prozent noch im Beruf aktiv. Zwei der neuen Mitglieder wurden durch den Ende Mai veranstalteten Zukunftsworkshop auf den Verein aufmerksam, für den Einladungen an alle Personalräte in den Bezirksämtern und Behörden verschickt wurden. Die Mühe hat sich also gelohnt.

Ergebnisse des Zukunftsworkshops

Der Zukunftsworkshop hat einige Ideen erbracht, um die Arbeit an der Wiederbelebung des Vereins zu beginnen. Vor allem aber hat er deutlich gemacht, wie groß die Aufgaben für den jetzt gewählten Vorstand sind. Zu diesen gehört nicht zuletzt, dass der Verein von der zuständigen Behörde aufgefordert ist, den Übergang vom "rechtsfähigen Verein" (r. V.) zum "eingetragenen Verein" (e. V.) zeitnah und ernsthaft zu betreiben. In Verbindung damit wird auch die Satzung überarbeitet und den aktuellen Realitäten angepasst werden müssen. Dies bietet zugleich die Chance zu prüfen, ob die Satzung so ausgestaltet werden kann, dass sie dem Verein mittelfristig den Weg in die Gemeinnützigkeit eröffnen könnte, ohne seinen besonderen Charakter im Hinblick auf den öffentlichen Dienst aufzugeben. Eine möglichst breite Diskussion innerhalb des Vereins soll den Prozess begleiten.

Insgesamt wird es in der nächsten Zeit hauptsächlich darum gehen müssen, die künftige Ausrichtung und die Ziele des Vereins zu definieren, dessen Profil und Identität zu schärfen sowie passende Angebote für die verschiedenen Zielgruppen zu schaffen. Dazu ist beim Zukunftsworkshop das schöne Bild des "Mehrgenerationenhauses" entstanden: Unter dem Dach des VHSt sollen sowohl die jetzigen Mitglieder als auch neue Mitglieder aller Altersstufen für sie attraktive Angebote und passende Strukturen vorfinden, um den Verein gemeinschaftlich nutzen und sich vielleicht sogar gegenseitig bereichern zu können.

Parallel zu den notwendigen Klärungs- und Entwicklungsprozessen müssen die Internetseiten des Vereins Zug um Zug überarbeitet und neu gestaltet werden, um den VHSt auch auf diesem Kanal attraktiv darzustellen. Ein erster, kleiner Schritt in diese Richtung ist die neue Kopfzeile der Homepage. Nach und nach müssen weitere folgen.

Kassenbericht 2022 und Finanzplan 2024

Der scheidende Schatzmeister Wolfgang Crabiell konnte im Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2022 einen Überschuss von ca. 245.000 Euro vermelden. Dieser geht natürlich wesentlich auf den Verkauf einer der Ferienwohnungen des Vereins zurück. Doch auch ohne die damit verbundenen Sondereffekte hätte das operative Defizit mit ca. 105.000 Euro unter dem im Finanzplan für das Jahr 2022 vorgesehenen Minus gelegen.

In der Aussprache zu den Berichten ging der Vorstand auf alle Fragen der Anwesenden ein, unter denen Fragen zum Übergang in die Rechtsform des e. V. sowie zum Komplex Gemeinnützigkeit überwogen. Nach Ende der Diskussion wurde der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.

Danach stellte Wolfgang Crabiell den Finanzplan für das Jahr 2024 vor. Dieser kalkuliert mit einem Defizit von ca. 70.000 Euro. Darin sind jedoch etwa 22.000 Euro einmalige Ausgaben für Zukunftsaufgaben des Vereins enthalten. Ohne sie läge das strukturelle Minus bei unter 50.000 Euro, nur noch etwa 30 Prozent dessen, was Verein und Stiftung im Geschäftsjahr 2021 an Verlust erwirtschafteten. Das ist ein Erfolg der Arbeit der letzten Jahre und der Bereitschaft der Mitglieder zu danken, dazu notwendige Einschränkungen hinzunehmen.

In den nächsten Jahren kann nun in Ruhe daran weitergearbeitet werden, das strukturelle Defizit weiter zu verringern. Dem strukturellen Minus steht hinreichend liquides Kapital entgegen: Zusammen mit den zu erwartenden Zuwendungen aus den Überschüssen der Stiftung ist der Verein auf Basis der aktuellen Finanzplanung für mindestens vier Jahre finanziell handlungsfähig.

Der neue Schatzmeister Josef Zorn bei seiner Vorstellung, Foto: (c) Samira Aikas
Der neue Schatzmeister Josef Zorn bei seiner Vorstellung, Foto: (c) Samira Aikas

Der neue Vorstand

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und der Schwierigkeit, Mitglieder zu finden, die sich die Mitarbeit im Vorstand noch zutrauen, wurde per Satzungsänderung beschlossen, den Vorstand zu verkleinern. Künftig sieht die Satzung nur noch vier Vorstände vor. Von vier Ämtern standen drei zur Wahl: Das Amt des 1. Vorsitzenden, des Schatzmeisters und des Schriftführers. Dr. Arne Offermanns wurde zum 1. Vorsitzenden ebenso wiedergewählt, wie Sebastian Knust in das Amt des Schriftführers. Nachdem Wolfgang Crabiell seine Tätigkeit als Schatzmeister vorzeitig beendete, wurde Josef Zorn in dieses Amt gewählt.

In der neuen Zusammensetzung ist der Verein zumindest innerhalb des Vorstands bereits zum Mehrgenerationenhaus geworden: Sebastian Knust steht für die Jugend, der 1. Vorsitzende für die Lebensmitte, Josef Zorn ist vor Kurzem in Ruhestand getreten und Bernd Ricanek bringt noch etwas mehr Lebenserfahrung mit. Leider fehlt im Vorstand mindestens eine Kollegin. Wir hoffen, dass sich das in den nächsten Jahren ändert.

Abschließend dankte der Vorsitzende den scheidenden Vorständen Anke Fischer-Limbach und Wolfgang Crabiell sehr herzlich für die geleistete Arbeit und würdigte insbesondere Wolfgang Crabiells Anteil an der finanziellen Neuordnung von Verein und Stiftung. Die Mitglieder, die den inhaltlichen und personellen Vorschlägen des Vorstands weitestgehend einstimmig folgten, ließen die Versammlung danach bei Kaffee und guten Gesprächen ausklingen.

Fazit

Die Arbeit daran, den Verein wieder lebendig und attraktiv zu machen, beginnt gerade erst. Dass sie aber jetzt überhaupt begonnen werden kann, ist das Ergebnis zweier Jahre harter Arbeit. In diesen wurde das Verhältnis zwischen Verein und Stiftung geordnet, Liquidität für den Verein generiert sowie das Kapital der Stiftung Ertrag bringend angelegt und damit die Auflagen der Stiftungsaufsicht erfüllt. Das Büro wurde neu aufgestellt, neue Kooperationen angebahnt und viel Arbeit in die Weiterentwicklung der HBZ gesteckt.

Kurz gesagt: Es wurden Grundlagen gelegt. Die "Pflicht" ist vorbei, nun beginnt die "Kür". Der neue Vorstand freut sich auf die Herausforderung.

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Autor: Dr. Arne Offermanns
Fotos: Samira Aikas

HBZ · 07/2023
 
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