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Luftschiffe, Flugzeuge und Hubschrauber im Aeronauticum


Das Deutsche Luftschiff- und Marinefliegermuseum "Aeronauticum" in Nordholz erzählt in der rund 1.000 m² großen Museumshalle im Innenbereich mit einzigartigen Exponaten, detailreichen Modellen und Bildern die spannende Geschichte der Marineluftschiffe.

Die Entwicklung der Fliegerei für die Marine mit Luftfahrzeugen der See- und Marineflieger wird im 36.000 m² großen Außenbereich mit 18 Großexponaten dokumentiert, die zum Teil begehbar sind. Spannende Sonderausstellungen, eine Fachbibliothek, ein Museumsshop mit vielen Modellen und ein Museumsbistro mit Außenterrasse runden das Angebot für Groß und Klein ab.

Ein Fliegermuseum für Norddeutschland

Der Startschuss für das Museum fiel, als Großadmiral Alfred von Tirpitz im Jahr 1912 den Bau der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven in Auftrag gab. Die danach gegründete "Marine-Luftschiff-Kameradschaft Hamburg von 1924" begann, eine Sammlung von Luftschifffahrtsgegenständen zusammenzutragen. 1967 wurde das in Nordholz stationierte Marinefliegergeschwader auf den Namen "Graf Zeppelin" getauft. Grund hierfür war, dass Nordholz im Ersten Weltkrieg ein wichtiger Luftschiffstandort war. Der Flughafen Nordholz besaß einen 360° drehbaren Hangar, der vor allem von Zeppelinen genutzt wurde, da sie zum Starten die richtige Windrichtung erwischen mussten.


Um dem Traditionsnamen "Graf Zeppelin" und dem geschichtsträchtigen Ort gerecht zu werden, übernahm daraufhin das gesamte Marinefliegergeschwader 3 die Initiative. Junge Marineflieger und einige Marineflieger- und Zeppelinanhänger begannen zusammen mit der Marine-Luftschiff-Kameradschaft deren Sammlung zu erweitern und auszustellen, damals noch ohne feste Ausstellungsflächen. Dies änderte sich 1987, als die Gemeinde Nordholz die Gründung des "Fördervereins Marine-Luftschiff- Museum Nordholz im Landkreis Cuxhaven e. V." anregte. In der Satzung des Vereins wurde als Hauptaufgabe genannt:

"[...] alle Gegenstände und alles Schriftgut aus der Ära der Luftschiffe zu sammeln, aufzubereiten und sie in einem Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren sowie die Geschichte der Wurster Heide zu erfassen und darzustellen [...]".

Direkt an der Einfahrt zum Marinefliegerhorst überließ die Wehrbereichsverwaltung dem Verein 1990 im Rahmen eines Mitbenutzungsvertrages ein 1.500 m² großes Gelände. Am 17. Oktober 1991 eröffnete dort das "Marine- Luftschiff-Museum Nordholz" in vier Räumen die vier Bereiche Luftschiff- Technik, Marine-Luftschifffahrt, Infrastruktur eines Luftschiffplatzes am Beispiel Nordholz und Passagier-Luftschifffahrt. Das Museum wurde mit großem Einsatz aller Beteiligten bis ins Jahr 1997 erweitert und schließlich in "Aeronauticum" umbenannt. Heute wird das militärhistorische Museum von dem Förderverein "Deutsches Luftschiff- u. Marinefliegermuseum Nordholz e. V." getragen und betrieben. Im Jahr 2006 wurde der derzeit letzte Anbau abgeschlossen und das Museum um einen Sonderausstellungsbereich und eine Gastronomie erweitert.

Luftige Ausstellungen in der Halle

Neben den wechselnden Sonderausstellungen gibt es im Innenbereich des Museums auf rund 1.000 m² zwei Ausstellungen: "Fliegen leichter als Luft" und "Fliegen schwerer als Luft". "Fliegen leichter als Luft" ist interessant für diejenigen, die mehr über die Geschichte der Luftschiffe erfahren möchten. Hier geht es um die vier Schwerpunkte Schütte- Lanz-Starrluftschiffe, den Marineluftschiffplatz Nordholz im Ersten Weltkrieg sowie die Luftschiffe im Krieg und selbstverständlich auch die zivile Nutzung von Luftschiffen ab den 1920er- Jahren. Diese werden anhand von Dokumenten, Bildern, historischen Exponaten und vielen Dioramen nähergebracht.


Bei der parallelen Dauerausstellung "Schwerer als Luft" kann die Entwicklung der See- und Marineflieger seit 1913 aus historischer und technischer Sicht entdeckt werden. Hier befindet sich auch eines der Highlights des Museums: der Seefernaufklärer "Breguet Br 1150 Atlantic". Dabei handelt es sich um einen Verfahrenstrainer mit nahezu vollständig ausgestatteter Trainingszelle für die Schulung der taktischen Besatzungen der Seefernaufklärer. In ihm kann man als Besucher hautnah die Einsatzund Arbeitsbedingungen der Marineflieger erleben und nachempfinden.

Fliegerabenteuer auf dem Außengelände

Anfassen ist bei der Ausstellung auf dem Außengelände und in den Schuppen auf dem hinteren Teil des Geländes ausdrücklich erlaubt. Auf 36.000 m² kann man insgesamt 18 originale Großexponate der See- und Marineflieger besichtigen. Besucher erfahren, wie die technische Entwicklung verlief und wie sich die Maschinen hinsichtlich der Einsatzzwecke und -bedingungen verändert haben.

Viele Flugzeuge und Hubschrauber können zu bestimmten Zeiten begangen werden, wie der "Arado Ar 196", ein deutsches See-Mehrzweckflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, das Mehrzweckkampfflugzeug "Panavia MRCA Tornado" sowie das Verkehrsflugzeug "VFW 614". Letzteres beförderte zwischen 1977 und 1998 im Dienst der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums zahlreiche Regierungsvertreter.

Ebenso spannend ist der hintere Teil des Außengeländes, denn dort befinden sich in zwei Schuppen Güterwaggons und eine Marinelokomotive, die einen Einblick in das militärische Transportwesen und die Zwangsarbeit in der Luftfahrtindustrie geben.

AERONAUTICUM
Deutscher Luftschiff- u. Marinefliegermuseum Nordholz e. V.
Peter-Strasser-Platz 3
27639 Wurster Nordseeküste
Telefon: (04741) 181 90
www.aeronauticum.de

Öffnungszeiten:
täglich 10:30 bis 17:30 Uhr
November bis März bis 16 Uhr
Am 24. und 31. Dezember geschlossen

Eintrittspreise:
9,50 Euro, Gruppen ab 6 bis 8,50 Euro p. P.
Kinder bis 6 Jahre: Eintritt frei, Kinder ab
6 Jahren: 4,50 Euro

Hinweis: barrierefrei (nur Begehung von Exponaten nicht barrierefrei)


Bildergalerie
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Autor: VHSt
Fotos: Samira Aikas, AERONAUTICUM Nordholz

HBZ · 05/2019
 
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