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Kathrin Rosenberger und Jens Raddatz

Rahmensprengende Kunst

Frida Kahlo, 2021, 50 x 70 cm, Papiercollage mit 3-D-Anteilen, Mischtechnik, Foto: (c) Kathrin Rosenberg
Frida Kahlo, 2021, 50 x 70 cm, Papiercollage mit 3-D-Anteilen, Mischtechnik, Foto: (c) Kathrin Rosenberg
In dieser HBZ-Ausgabe stellen wir Ihnen zwei außergewöhnliche Künstler vor, die zwar aus Hamburg stammen, aber mittlerweile im malerischen Seestermühe in Schleswig-Holstein leben und arbeiten.

Kathrin Rosenberger erschafft Dreidimensionalität in ihren markanten Papiercollagen. Jens Raddatz fertigt material- und formübergreifende Werke in seinem selbstkreierten Kunststil "polytechnical arts".

Kathrin Rosenberger: farbenfrohe Collagenkunst

Kathrin Rosenberger stammt aus einer Familie, in der freischaffende Künstler, Grafiker, Kunstlehrer und Fotografen seit Generationen vertreten sind. Auch die Hamburger Wurzeln der 54-Jährigen reichen tief: Nach ihrem Urgroßvater Hans Harder, Schuldirektor, Historiker und Autor, wurde der Harderweg in Alt-Osdorf benannt. Seit frühester Kindheit tauchte Kathrin Rosenberger beim Malen in andere Welten ein und Bilder und Farben sprudelten nur so aus ihr heraus. Doch statt den Beruf einer freischaffenden Künstlerin zu wählen, entschied sie sich für den pädagogischen Weg als Erzieherin und bringt seitdem Kindern Kunst näher. Als ihre beiden eigenen Söhne immer weiter heranwuchen, begann sie wieder vermehrt, ihrer eigenen Kreativität nachzugehen. Zunächst entwickelte sie ganz für sich selbst ihren dreidimensionalen und farbenfrohen Collagenstil.

Zu ihrer ersten Ausstellung im Wedeler Theater Foyer 2006 musste sie noch überredet werden. Die Resonanz war jedoch so ermutigend, dass viele weitere Ausstellungen sowie eine ehrenamtliche Illustration für das Kinderbuch Der Regenbogensänger des Diakonischen Werks Hamburg-Altona zur Unterstützung der Flüchtlingskinderhilfe folgten. Für diese Illustration wählte sie das erste Mal den Collagenstil, inspiriert durch Eric Carles Buch Die kleine Raupe Nimmersatt. Seither ist sie dem Stil treu geblieben. Die derzeitige, noch bis Ende Juni andauernde Ausstellung im Elbmarschenhaus findet aufgrund des Lockdowns, sofern es keine Lockerungen gibt, nur online unter www.elbmarschenhaus.de statt. Die für Juli geplante Ausstellung im Witthüs, im Blankeneser Hirschpark, steht coronabedingt noch gänzlich auf der Kippe.

Kathrin Rosenbergers Kunstwerke entstehen auf unterschiedlichen Materialien wie Papier, Pappe und Leinwand, aber auch auf Verpackungsmüll und Recyclingmaterial. Dabei nutzt sie Aquarell, Acryl, Fasermaler, Stoffmalstifte und Fineliner. Oft arbeitet sie an mehreren Bildern gleichzeitig, die sie je nach Stimmung wählt. Zu ihren künstlerischen Vorbildern gehören Rizzi, Hundertwasser, Gaudí, Kandinsky und Eric Carle.

"Kunst wäscht den Staub des Alltags
von der Seele."

Dieses bekannte Motto Picassos ist auch die Botschaft ihrer Werke: Kathrin Rosenberger möchte durch ihre Kunst den Problemen und Sorgen des Alltags positiv entgegentreten und so dem Betrachter Freude und Hoffnung schenken. Die farbenfrohen Papiercollagen mit Titeln wie "Freudentaumel", "Zeit für Optimismus" oder "Glücksexplosion" spiegeln diesen Wunsch eindrücklich wider.

Kathrin Rosenberger

E-Mail: kreativer67@gmx.net
Instagram: #art_kathrin_rosenberger
www.kathrin-rosenberger.de

Jens Raddatz

E-Mail: jens@jensraddatz.de
www.jensraddatz.de
www.jensraddatzarts.com
www.denk-an-dich.com


Step on planet, (700 x 700 x 50 cm, Wandrelief in Kunststoff gegossen), Foto: (c) Jens Raddatz
Step on planet, (700 x 700 x 50 cm, Wandrelief in Kunststoff gegossen), Foto: (c) Jens Raddatz

Jens Raddatz: polytechnical arts

In Jens Raddatz' selbst entworfenem Wohnatelier betritt der Besucher ein modernes, technisches Atelier. Als Konstrukteur und Modellbauer für Industrie, Handel und Medien erschafft Jens Raddatz seit mehr als 30 Jahren Schneestürme im Sommer, tanzende Hüte auf Tequilaflaschen und vieles mehr, was Schwerkraft und Realität zu trotzen scheint. Auch in der bildenden Kunst darf man das Ungewöhnliche erwarten.

Von seinen Eltern, die seine künstlerische Ader immer förderten, bekam Jens Raddatz seine erste Staffelei, Farben und Kamera - eine Revueflex aus der UDSSR. Sein weiteres künstlerisches Rüstzeug bekam er während seines Grafikdesignstudiums an der Akademie Grafik Werbung Druck in Hammerbrook, wo er Dozenten hatte, die bereits mit Warhol arbeiteten. Doch sein eigentlicher Lehrmeister ist, wie er sagt, das Leben selbst. Auch die langjährige Arbeit mit bekannten Fotografen, Filmern, Artdirektoren und Kreativchefs beeinflusste seine Entwicklung. Seine Inspirationsquellen sind gesellschaftliche Themen, Philosophie, Astronomie - oft in Verbindung mit abstrakten Mustern. Hierzu zitiert Jens Raddatz den französischen Schriftsteller, Maler und Grafiker Francis-Marie Martinez Picabia (1879- 1953):

"Der Kopf ist rund, damit das Denken
die Richtung wechseln kann."

Auf einen einzigen Stil festlegen liegt Jens Raddatz nicht. Deshalb bezeichnet er ihn als "polytechnical arts". Er schöpft bei seinen Gemälden, Skulpturen, Installationen und Fotografien aus dem Vollen der Möglichkeiten und geht nicht nur bei Techniken, Materialien und deren Kombinationen immer wieder neue Wege.

Er mag das Technoide an TK-Fallminenstiften, aber auch klassische Füller, deren Tinte er bei frischen Speedlines gerne mit dem Finger verwischt. Derzeit findet er weiße, glatte Untergründe reizvoll, aber auch saugende, die ihm die Stirn bieten, dafür jedoch jeden Farbeffekt erlauben. Wenn aus einer Skizze eine weiterführende Zeichnung entstehen soll, beginnt er, gestützt auf den Entwurf auf Reinzeichnungskarton, und nutzt die Möglichkeiten der gesamten technologischen Palette. Besonders wichtig ist für ihn der frühe Morgen, an dem er frisch und unvoreingenommen gerüstet mit einem weißen Blatt Papier und einem Stift an die Arbeit geht. Der Sonnenaufgang ist auch der Moment, wo er Resultate des Vortags betrachtet und zufrieden ist, wenn sie dem entsprechen, was er ausdrücken will. Momentan stellt Jens Raddatz seine Werke in einer privaten Arztpraxis in Pinneberg bei Dr. med. Ulrike Haan-Brückner aus und nimmt vom 28. Mai bis 6. Juni an der Wentorfer Kulturwoche teil. Für den Herbst 2022 ist im Elbmarschenhaus eine Werkschau seiner Arbeiten geplant.

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Autor: VHSt
Fotos: Kathrin Rosenberger, Jens Raddatz

HBZ · 06/2021
 
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