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Wanderwege in und um Hamburg - Teil 2

Von Teufelsbrück nach Stellingen

Freigelände des Loki-Schmidt-Gartens in Hamburg-Osdorf
Freigelände des Loki-Schmidt-Gartens in Hamburg-Osdorf

Liebe Mitglieder, damit Sie die Zeit, bis wir wieder gemeinsam wandern dürfen, aktiv überbrücken können, stellen wir Ihnen hier wie schon in der letzten Ausgabe eine Route unseres Wanderführers Harri Fehrmann zum Selbstnachwandern vor.

Dieses Mal geht es um eine weitere Wanderroute auf dem Grünen Ring der Hansestadt für Wander- und Radfahrbegeisterte. Vom unmittelbar an der Elbe gelegenen Fähranleger Teufelsbrück in der Nähe des Jenischparks zwischen Othmarschen und Nienstedten führt die Strecke durch viele Grünanlagen sowie sehenswerte Örtlichkeiten bis zum Bahnhof Stellingen. Die abwechslungsreiche Wandertour mit einer Länge von rund zehn Kilometern lässt Spielraum für individuelle Gestaltung und andere Wegkombinationen.

Vom Fähranleger bis zum Derby-Park Flottbek

Der Elbmündungsbereich des Baches Flottbek und die angrenzende Querung der Elbchaussee war zur damaligen Zeiten der Legende nach kein gutes Pflaster für Fuhrwerke. Reihenweise erlitten die Gespanne Radbruch, sodass die Bevölkerung munkelte, hier müsse es mit dem Teufel zugehen. Letztendlich wurde ein Zimmermann mit dem Bau einer Brücke beauftragt, der sich die Hilfe des Teufels zu Nutzen gemacht und diesem dafür die erste Seele desjenigen versprochen haben soll, der als Erster die neue Brücke überqueren würde. Der Name Teufelsbrück, an dem vor Ort eine Skulptur erinnert, war geboren. Der erste Abschnitt des Wanderweges verläuft in nordwestlicher Richtung im Verlauf der Kleinen Flottbek bis zum Wesselhoeftpark. Die schöne Grünanlage wurde einst im englischen Stil angelegt und im Jahr 1864 vom Hamburger Kaufmann Carl Wesselhoeft aus Privatbesitz erworben.

Die Teufelsstatue in Teufelsbrück (l.).  Pavillon im Schulgarten des Altonaer Volksparks (r.)
Die Teufelsstatue in Teufelsbrück (l.). Pavillon im Schulgarten des Altonaer Volksparks (r.)

Im Jahr 1953 wurden große Teile des Areals von der Stadt Hamburg gekauft und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den Park zeichnen ein herrlicher alter Baumbestand und zwei ehemalige Mühlenteiche aus. Die Mandarinenten muten hier ebenso exotisch an wie zahlreiche außergewöhnliche Pflanzen. Richtung Norden beim Quellental der Kleinen Flottbek führt der Wanderweg durch den Grünzug direkt in den Westerpark. Die Nienstedtener Grünanlage ist der westliche Teil eines ursprünglich aus vier Parks begründeten Mustergutsbaus des Barons Caspar Voght, dessen mondänes Landhaus am äußeren Rand des Geländes angrenzt. Zu späteren Zeiten befand sich auch eine Baumschule auf dem Gelände, die ab dem Jahr 1967 erhebliche Umstrukturierungen erfuhr. In Anlehnung an diese Zeit wurden nördlich der Hangwiesen in einer Strahlenform verschiedene Gehölze angepflanzt. Weiter im Norden trifft die Wanderstrecke auf den Derby-Park Klein Flottbek. Der großzügig gestaltete Reitturnierplatz gilt als Mekka des Hamburger Pferdesports.

Ziegeleiteich und Lise-Meitner-Park

Vorbei am S-Bahnhof Klein Flottbek und dem Gelände des Hamburger Polo Clubs, wo sich als Abstecher der Wanderroute auch ein Besuch der wunderschönen botanischen Gartenanlagen von Loki Schmidt lohnt, führt die Strecke zum Ziegeleiteich. Das Gewässer in Osdorf war bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts tatsächlich Standort einer Ziegelei, die sich am Ende der Straße Püttkuhl befand, wo heute die Kunstrasenplätze des THC Altona-Bahrenfeld liegen. In Richtung Nordost befindet sich mit dem Lise-Meitner-Park das nächste geschichtsträchtige Zwischenziel der Wanderung. Das Landschaftsschutzgebiet in Groß Flottbek mit seinen dünenartigen Hängen voller Grün hat eine ganz besondere Entstehungsgeschichte. An dieser Stelle wurde der Erdaushub, der beim Bau des Hamburger Elbtunnels anfiel, abgekippt und später zur Gestaltung des Areals genutzt, das zuvor dem Militär als Exerzierplatz und Flughafen gedient hatte.

Die herrliche Parkanlage, die besonders in den Sommermonaten zum Sonnenbaden und Grillen einlädt, trägt den Namen der bedeutenden Kernphysikerin Elise Meitner, da sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Parks auch das international bekannte Forschungszentrum DESY der Helmholtz-Gemeinschaft befindet. Den Routenabschluss bildet der östlich gelegene Altonaer Volkspark. Das 205 Hektar große Gelände ist Hamburgs größte öffentliche Grünanlage, deren inneres Zentrum seit dem Jahr 2002 unter Denkmalschutz steht. Die Entstehungsgeschichte des Volksparks reicht zurück bis in das Jahr 1895. Heute liegen am Parkbereich neben der Trabrennbahn Bahrenfeld auch die Neubauten des Volksparkstadions, der Barclaycard-Arena und der Volksbank-Arena. Die zahlreichen Wiesen- und Spielplatzflächen sind ein beliebtes Ausflugsziel der Hamburger. Tipp: Der Tutenberg und der Dahliengarten sind äußerst sehenswert.

Quellen: Geschichte-Hamburg, Hamburg.de, hamburgmitvergnügen. de, Behörde für Umwelt - Amt für Naturschutz Hansestadt Hamburg

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Autor: VHSt
Fotos: Gemeinfrei nach Creative Commons CC0 1.0

HBZ · 07/2021
 
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