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Der Weihnachtsmann lebt in Finnland

Finnische Weihnachten

Dass die Finnen eigentlich immer weisse Weihnacht haben, wissen wir auch. Aber wie steht es mit den Traditionen rund um das Fest des Friedens?

Auch im hohen Norden ist alles etwas moderner geworden, aber im Grunde werden die schönsten Traditionen hier noch grossgeschrieben. Ein Paar davon kann man sich auch hierzulande ruhig abschauen.

Die Legende vom Weihnachtsmann geht zurück auf vorchristliche Mythen, wie die vom nordischen Gott Odin und des germanischen Gottes Balder, die sich später mit den Sagen um den heiligen Nikolaus - es gab zwei heilige Nikoläuse, deren Geschichte sich zu einer Legende vereinte - vermischten. Denn der Weihnachtsmann ist sozusagen eine transformierte Version des Nikolaus, der durch die Abschaffung der Heiligenverehrung zunächst verschwand, um dem Christkind Platz zu machen. Der Sohn skandinavischer Auswanderer, Haddon Sundblom, kreierte dann den Coca-Cola- Weihnachtsmann, welcher dann wieder nach Europa zurückkam.

Wie der Weihnachtsmann zum Finnen wurde

Im Jahr 1925 brachten Zeitungen eine kleine heile Welt zum beben. Es wurde belegt, dass der Weihnachtsmann nicht am Nordpol leben kann, da seine Rentiere dort nicht überleben könnten. Markus Rautio, der die Kinderstunde im finnischen Radio moderierte, erklärte den Weihnachtsmann kurzerhand zum Finnen, der auf dem Ohrenberg, dem Korvatunturi, in Napapiiri bei Rovaniemi lebt. Hier in der Hauptstadt Lapplands, direkt am Polarkreis ist seither der offizielle Sitz des Weihnachtsmanns, der dort ein Dorf nebst eigener Poststation hat und 2006 in den Landkreis eingebürgert wurde. Das macht ihn offiziell zum Finnen. In Rovaniemi gibt es aber viel mehr, als sich nur das tolle Dorf einmal anzusehen, denn auch die Chance auf Nordlichter und die besondere Erfahrung einmal mit einem Hunde- oder Rentierschlitten zu fahren, sind einen Besuch wert.

Glücksmandeln und Gräberkerzen

Die Vorbereitungen am 23. Dezember, der dort Joulukuu (Weihnachtsmonat) heisst, laufen in jeder Familie mit viel Kaffee und Glögi (finnischer Glühwein) auf Hochtouren. Dass die Finnen Weihnachten wichtig nehmen, erkennt man schon daran, jedes Jahr eine Weihnachtssonderbriefmarke gedruckt wird.

Heiligabend heisst dort Jouluaatto (Weihnachtsvortag) und beginnt mittags, wenn im Dom von Turku die Zeremonie der Ausruf des Weihnachtsfriedens stattfindet, der im Fernsehen übertragen wird. Wer den Weihnachtsfrieden bricht und in dieser Zeit ein Verbrechen begeht, wird härter als sonst bestraft. Im Anschluss wird in einer Schale heissem Puuro (Haferbrei alternativ auch Milchreis), den man mit Zimt und Zucker oder Kirschsosse isst, eine Mandel versteckt. Wer sie findet, hat einen Wunsch frei und im nächsten Jahr besonders viel Glück.

Danach geht man zusammen zum Festgottesdienst und auf den Friedhof und entzündet auf den Gräbern Kerzen. In Finnland wird nicht nur Jesus Geburt gefeiert, sondern auch der toten Angehörigen gedacht.

Traditionell wird dann der Weihnachtsbaum vom Vater ins Haus geholt und von der Familie geschmückt. Den Baum hat man früher aus dem Wald geschlagen, aber in Grossstädten wie Helsinki und Tampere ist es nunmehr üblich, sich einen zu kaufen. Bevor der Weihnachtsmann, der traditionell durch die Tür kommt, die Geschenke für die Kleinen, die Grossen und die Tiere bringt, geht man gemeinsam in die Sauna. Hier ist an Weihnachten der letzte Löffel Aufguss für den Hausgeist bestimmt. Erst nach der Bescherung beginnt der Festschmaus.

Weihnachtsschinken bis zum umfallen

Milchreis mit Zimt und Zucker oder Kirschsosse ist der traditionelle Mittagstisch. Blätterteigsterne mit Kardamom und einem Klecks Pflaumenmus gibt es danach zum Knabbern. Das typische finnische Weihnachtsgericht für den Festschmaus am Abend ist der Joulukinkku (Weihnachtsschinken) nebst verschiedener Aufläufe und Salate. Beim Schinken versucht man sich in Finnland immer ein wenig zu übertrumpfen, in dem der Schinken immer grösser wird. Stolze 15 kg sind keine Ausnahme. Das hat zur Folge, dass trotz viel Besuch von Verwandten und Freunden, die zu jeder Tages und Nachtzeit essen helfen, bis zum Ende der Weihnachtszeit am 06. Januar noch Fleisch übrig ist.

Finnische Rezepte zum Weihnachtsfest

Joulukinkku - der Weihnachtsbraten
Zubereitungszeit: etwa 4,5 Stunden
etwa 4-6 Personen

Man rechnet 0,5 kg Fleisch pro Person. Der Braten sollte aber mindestens 1,5 kg sein.
4 kg gesalzener Schweineschinken mit Schwarte
2 El Senf (leicht süsslich)
2 El Semmelbrösel
Nelken
Aluminiumfolie

Der Schinken sollte 5-14 Tage in Salzlake liegen, man sollte ihn daher zwei Wochen vorher beim Metzger bestellen. Wer ihn selber einlegen will nimmt 5 l Wasser und 500 g Salz und lässt den Schinken bis zu zwei Wochen darin im Kühlschrank. Die Schwarte in Rauten einschneiden und mit Nelken garnieren. Schinken in Aluminiumfolie wickeln und mit der Fettschwarte nach oben in den mit 150 Grad vorgeheizten Ofen stellen und garen lassen. Fastregel von etwa 50 Min. pro Kilo Fleisch. Unter den Braten eine Pfanne mit etwas Wasser stellen. Nach der Garzeit die Folie entfernen und die Schwarte abschneiden. Den Schinken mit Senf bestreichen und Semmelbrösel darauf verteilen. Den Schinken bei 250 Grad in den Ofen bis er eine schöne braune Farbe annimmt.


Porkkanalaatikko - Der Karottenauflauf
Zubereitungszeit: etwa 45 Minuten
etwa 4-6 Personen

Mittlerweile kaufen die meisten Finnen die Aufläufe als Fertiggerichte tiefgefroren ein, da es für sie zu zeitaufwendig ist.
1 kg Karotten
150 g Reis
150 ml Wasser
150 ml Milch
1 EL Salz
2 Tl Muskat
1 EL braunen Zucker
2 Eier
Semmelbrösel und Butter

Den Reis mit dem leicht gesalzenen Wasser kochen bis das Wasser aufgesogen ist, dann die schon heisse Milch hinzufügen und zu Brei kochen lassen. Den Reisbrei abkühlen lassen.
Die geschälten und geraspelten Karotten, die Gewürze und Eier hinzufügen und pürieren.
Die Masse in eine gefettete Backform giessen. Die Semmelbrösel und kleine Butterflocken darüber streuen und 20 Min. bei 200 Grad in einem vorgeheizten Ofen backen.


Lanttulaatikko - Steckrübenauflauf
Zubereitungszeit: etwa 3,5 Stunden
etwa 4-6 Personen

Dieser Auflauf ist der beliebteste und in den meisten Läden schon Tage vor Weihnachten ausverkauft.
1 kg Steckrüben
½ L Wasser
1 Tl Salz
6 EL Semmelbrösel
200 ml Kochsahne
1 Zwiebel
2 EL Butter
2- EL Sirup
1 ½ Tl Ingwerpulver
½ TL weissen Pfeffer
½ TL Muskat
2 Eier

Die Steckrüben schälen, würfeln und in Salzwasser weich kochen. Die weichen Steckrüben in dem Wasser indem sie gekocht wurden pürieren. Die Semmelbrösel in die Kochsahne mischen, die Eier hinzufügen und einweichen lassen. In einer Pfanne die fein gehackte Zwiebel in Butter anbraten bis sie weich ist, dann die eingeweichten Semmelbrösel, die Gewürze und die Zwiebeln zu der Masse hinzufügen. Alles in eine gefettete Backform giessen. Mit einem Esslöffel dekorative wellenförmige Muster auf die Masse drücken und mit Butterflöckchen und Semmelbrösel bestreuen. Für etwa 3 Stunden bei 150 Grad backen.


Rosolli - Rote Rüben-Auflauf
Zubereitungszeit: etwa 1,5 Stunden
etwa 4-6 Personen

400 g Rote Beete in Essig
1 süsser Apfel
3 Karotten
3 Kartoffeln
2-3 Zwiebeln
1 Gewürzgurke
100 ml Mayonnaise

Kartoffeln, Rote Beete und Karotten schälen und kochen bis sie weich, aber nicht matschig sind. Abkühlen lassen und alle Zutaten würfeln und zusammen mischen. Die Mayonnaise mit Rote Beete- Essig-Saft färben. Kalt servieren und auf jede Portion einen Klecks gefärbter Mayonnaise geben.
Der Kartoffelauflauf entspricht in etwa dem Kartoffelbrei und um den Leberauflauf drücken sich immer mehr Finnen. Viel Spass beim Nachkochen!

Me toivotamme teille rauhallista Joulua ja onnellista uutta vuotta!
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Autor: Samira Alinto
Fotos: Rovaniemi Tourism & Marketing Ltd. (2) und Jami (1) - www.hellapoliisi.fi

HBZ · 12/2011
 
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