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Verloren und gefunden

Ein Besuch im Zentralen Fundbüro der Freien und Hansestadt Hamburg

Können Sie sich das vorstellen? 6.893 Papiere, Dokumente, Plastikkarten, 1.774 Brillen, 2.526 Handys, ca. 5.000 Schlüssel, 2.680 Fahrräder und, und…, insgesamt rund 50.000 Fundsachen wurden im vergangenen Jahr im Zentralen Fundbüro der Freien und Hansestadt in Altona eingeliefert. Irgendwo in Hamburg wurden sie liegengelassen, verloren oder nur einfach vergessen.

Die HBZ-Redaktion besuchte vor kurzen das Zentrale Fundamt in Altona. Winfried Probst, seit seiner Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter bereits seit 23 Jahren im Fundamt tätig, nahm uns in Empfang, präsentierte uns als erstes dieses erstaunliche Zahlenwerk und versorgte uns mit vielen interessanten und wichtigen Informationen.

Zum Abschied zeigte er uns noch für einige HBZFotoaufnahmen verschiedene Lagerräume, in denen die unzählige Fundsachen wie Fahrräder, Kinderwagen, Kleidungsstücke aller Art, Brillen, Schmuck, Wertsachen, Uhren, Münzen, Geldbeutel, Fotoapparate, elektronische Gegenstände, Stofftiere und so kuriose Gegenstände wie zwei kleine Grabsteine und Teile von Schaufensterpuppen aufbewahrt wurden. Alles genauestens registriert -ein spannender Rundgang.

Wir erfuhren von Herrn Probst: Das Zentrale Fundbüro der Freien und Hansestadt Hamburg ist organisatorisch dem Bezirksamt Altona - Fachamt Einwohnerwesen - zugeordnet. Es registriert und verwahrt die Fundsachen. Im vergangenen Jahr gab es zum Beispiel insgesamt 26.866 Kundenkontakte, von den 2. 680 Fahrrädern wurden 1.597 Räder versteigert und von allen eingelieferten Fundsachen konnten 23 % dem Verlierer oder der Verliererin wieder ausgehändigt werden.

Hier im Fundamt warten die auf öffentlichen Wegen, Grünanlagen, Badeanstalten und Sportanlagen, Kaufhäusern, Theatern, Museen, Messen und den U-Bahnen und Bussen der Hamburger Hochbahn verlorenen und gefundenen Sachen bis zu 6 Monate auf ihre Eigentümer und werden danach zu bestimmten Terminen versteigert.

Wird ein Gegenstand gefunden, der einen Wert von mehr als 10 Euro besitzt, ist er im Fundbüro anzuzeigen. Es wird dann eine Fundanzeige aufgenommen. Nach 6 Monaten erwirbt der Finder Eigentumsrechte an einer Strassen-Fundsache, der Anspruch muss aber innerhalb von 4 Wochen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist geltend gemacht werden. Wichtig zu wissen: Bei einem Fund in Verkehrsmitteln ist Eigentumserwerb ausgeschlossen und bei einem Fund in privaten Geschäftsräumen gilt der Geschäftsinhaber als Finder.

Ergibt sich aus einer Fundsache ein Hinweis auf den Eigentümer, erhält dieser Nachricht vom Fundbüro. Wird dann der Eigentümer bekannt, so steht dem Finder die Zahlung eines Finderlohns durch den Eigentümer in Höhe von fünf Prozent bis zu einem Wert von 500 Euro und zuzüglich drei Prozent bei einem Wert von über 500 Euro zu. Allerdings ist der Finderlohn privatrechtlich zwischen Eigentümer und Verlierer zu regeln.

Was geschieht mit gefundenen Fundsachen wie zum Beispiel mit
Ausweisen: Diese leitet das Fundbüro nach Eingang sofort an die ausstellende Behörde weiter, die den Inhaber von dort verständigt.

Mobiltelefonen: Falls eine SIM-Karte (Chip) vorhanden ist, wird der Provider benachrichtigt, der dann den Eigentümer benachrichtigt. Falls keine SIM-Karte (Chip) vorhanden ist, erfolgt die Abholung mit Eigentumsnachweis persönlich im Fundbüro.

Schlüsseln: Hier ist dann die Suche mit einem Gegenstück beim Fundbüro angesagt.

Für die Dienstleistungen berechnet das Fundamt folgende Gebühren: Verwahrgebühr (5,00 €), Zusendung von Fundsachen incl. Gebühr (14.00 €), Verwaltungsgebühr für Handys (8,00 €) und Zusendung von Handys (18.00 €).

Gefundene Gegenstände können auch online gesucht werden unter www.hamburg.de/fundbuero, ein Link führt zum Fundbüro Online. Allerdings sind minderwertige Gegenstände (u.a. Handschuhe, Schirme, Mützen und Schals) nicht in der Bürgersuche aufgelistet.

Und sollten einmal kein Internetanschluss zur Verfügung stehen, kann im Telefonischen-Hamburg- Service unter der Rufnummer 428 28 - 3501 (Mo-Fr 7-19 Uhr) angerufen werden, um eine recherchierte Fundbüroauskunft zu erhalten. Dabei ist zu beachten, dass in einem Umkreis von 100 km automatisch in weiteren Fundbüros mit gesucht werden kann.

Die Deutsche Bahn AG (auch zuständig für die Hamburger S-Bahn!) unterhält eigene Fundbüros. Fundsachen aus internationalen Fernzügen werden in den Endbahnhöfen der jeweiligen Länder verwahrt.

Die Deutsche Post AG lagert im Hamburger Raum die Fundsachen in den Postfilialen. Nachfragen über die allgemeine Servicerufnummer der Deutschen Post: 01802 - 33 33.

Der Flughafen Hamburg unterhält ebenfalls ein eigenes "Lost and Found", jedoch nur für auf dem Flughafengelände gefundene Sachen. In Flugzeugen verlorene Gegenstände sind bei den jeweiligen Fluggesellschaften nachzuforschen.

Die Versteigerungen im Fundbüros der Freien und Hansestadt Hamburg sind immer gut besucht. Aber Achtung - es gilt der Grundsatz: Gekauft wie besehen! Denn weder die in den Saalversteigerungen aufgerufenen Artikel werden auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft, noch wird die Verkehrstüchtigkeit der Fahrräder geprüft. Und der Erwerber hat keine Gewährleistungsansprüche wegen eines eventuellen Mangels an der erworbenen Sache.

  • Aus Platzgründen ist es leider nicht möglich die Fahrräder vor den Versteigerungen einzeln zu besichtigen. Während der Versteigerung werden die Räder, für alle Besucher gut sichtbar, auf eine Bühne gehoben.
  • Auf den Versteigerungen der Freien und Hansestadt Hamburg werden keine Versteigerungsgebühren erhoben.
  • Die Bezahlung der ersteigerten Fundfahrräder kann ausschliesslich in bar erfolgen. Bei ersteigerter Ware aus den Saalversteigerungen ist auch eine Zahlung mit EC-Karte möglich. Die Gegenstände müssen sofort mitgenommen werden.


Der nächste Versteigerungstermin ist am 6. Dezember 2012 um 15:00 Uhr im Fundbüro.

Fundsachen können auch in den Kundenzentren der Bezirksämter und - ausserhalb der Öffnungszeiten - bei der Polizei abgegeben werden.

Bezirksamt Altona - Zentrales Fundbüro,
Bahrenfelder Strasse 254-260, 22765 Hamburg

Tel.: 040 42811-3501, Fax: 040 42811-3484

E-Mail: Zentrales-Fundbuero@altona.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/fundbuero

Öffnungszeiten Montag 9-16 Uhr, Dienstag 7-13 Uhr und Mittwoch 9-13 Uhr. Donnerstag 9-13 und 14:30 bis 18 Uhr, Freitag 9-12 Uhr

Autor: VHSt
Fotos: Severin

HBZ · 12/2012
 
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