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Cannabis als Medizin

Foto: Pixabay.com © Julia Teichmann
Foto: Pixabay.com © Julia Teichmann
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) startete gleich nach der Zulassung von cannabishaltigen Medikamenten eine fünfjährige Begleiterhebung.

Dabei wurden die Daten von rund 21.000 Behandlungen mit Cannabisblüten und -extrakten sowie mit Dronabinol, Nabilon und Sativex® zulasten der gesetzlichen Krankenkassen ausgewertet. Seit Juli liegt der Abschlussbericht vor. Er verrät viel über Therapieerfolge und Einsatzmöglichkeiten.

Wie wirkt Cannabis?

Cannabis, auch Marihuana oder Hanf genannt, enthält u. a. Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Beide wirken entspannend, schmerzlindernd, schlaffördernd, entkrampfend, appetitanregend sowie übelkeits- und brechreizlindernd. Zudem wirkt THC berauschend und CBD entzündungshemmend. Während THC verschreibungspflichtig ist, gibt es CBD-Produkte schon lange frei verkäuflich.

Cannabis-Arzneimittel: die klassischen Anwendungsgebiete

Die Begleitstudie des BfArM ergab, dass in mehr als drei Vierteln der Fälle chronische Schmerzen mit Cannabinoiden behandelt wurden. Weitere häufige Symptome waren Spastiken, Übelkeit und Erbrechen. Bei fast 15 Prozent lag den Beschwerden eine Krebserkrankung zugrunde, bei rund 6 Prozent Multiple Sklerose (MS). In drei Vierteln der Fälle wurde eine Besserung der Symptome erreicht. Ein Drittel brach die Behandlung während der Datenerhebung ab. Gründe waren zumeist nicht ausreichende Wirkung oder Versterben, da Cannabinoide vermehrt in der Palliativmedizin eingesetzt wurden.

Weitere mögliche Behandlungsbereiche

Die Wirksamkeit bei spezifischen Krankheits- und Beschwerdebildern wie Migräne, Zwangsstörungen, Grünem Star und Darmerkrankungen ist noch nicht ausreichend erforscht. Derzeit laufen in Deutschland und weltweit klinische Studien. Schlägt die Behandlung mit Cannabismedizin ausreichend an, ist sie besonders bei Senioren mit Schmerzen empfehlenswert, da sie anders als andere Medikamente Nieren und Leber nicht belastet.

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?

Beim Einsatz von Cannabis in Medikamentenform kommt es häufiger zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Bei Überdosierungen treten selten Herzrasen, Blutdruckabfall, Schwindel und trockene Schleimhäute auf. Bei getrockneten Cannabisblüten wurden, außer einem euphorischen Zustand, keine oder kaum Nebenwirkungen verzeichnet. Generell sind keine schwerwiegenden oder irreversiblen Nebenwirkungen bekannt. Cannabis erhöht jedoch das Risiko, Wahnvorstellungen zu entwickeln. Cannabinoide werden nur verschrieben, wenn alle anderen Therapiemaßnahmen scheiterten und der Arzt durch sie eine Verbesserung der Beschwerden erwartet.

Hinweis: Dieser Artikel enthält ausschließlich allgemeine Informationen, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit und ersetzt nicht das Gespräch mit einem Arzt.

Quellen: BfArM "Abschlussbericht zur Begleiterhebung" vom 6. Juli 2022, Bundesopiumstelle des BdArM; Cansativa GmbH - Cannabisagentur; Kassenärztliche Bundesvereinigung

Autor: Samira Aikas

HBZ · 11/2022
 
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