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ADHS bei Erwachsenen

Foto: Pixabay.com © Gerd Altmann
Foto: Pixabay.com © Gerd Altmann
Viele Erwachsene leiden unter adulter Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ohne es zu wissen. Weltweit hat jedes fünfte Kind ADHS, was es zu einer der häufigsten Entwicklungsstörungen macht.

Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen bleibt die Erkrankung auch im Erwachsenenalter bestehen. In der Schulzeit als Zappelphilipp und im Erwachsenenalter als Stress abgetan, wird ADHS oft nicht diagnostiziert. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Suchtverhalten sind oft Resultate von unbehandelter ADHS. Dabei ist ADHS bei Erwachsenen heute sehr gut behandelbar.

Welche Symptome hat ADHS?

Neben Konzentrationsproblemen, Hyperaktivität und Impulsivität werden ADHS-Betroffene in der Regel durch Rastlosigkeit und Chaos im Kopf geplagt. Sie haben eine sehr interessengeleitete Aufmerksamkeitsspanne und bringen einmal begonnene Tätigkeiten oft nicht zu Ende, was zu Konflikten in allen Lebensbereichen führt. Es fällt ihnen schwer, Termine einzuhalten, Prioritäten zu setzen und Risiken abzuwägen. Emotional haben ADHS-Erkrankte oftmals starke und schnelle Stimmungsschwankungen, sind sehr impulsiv und haben ein negatives Selbstbild. Das innere Chaos manifestiert sich meistens durch ein ebenfalls chaotisches Zuhause.

Was verursacht ADHS?

Forscher gehen heute davon aus, dass eine genetisch oder durch Umwelteinflüsse bedingte Stoffwechsel- und Funktionsstörung die Ursache ist, auch wenn dies noch nicht final geklärt ist. Der Botenstoff Dopamin, der für die Steuerung von Aktivität und Antrieb verantwortlich ist, wird zu schnell abgebaut, wodurch ein Mangel entsteht. Die Signalverarbeitung zwischen den Hirnabschnitten, die für Konzentration, Wahrnehmung und Impulskontrolle zuständig sind, funktioniert dadurch nicht richtig.

Wie wird ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert?

Zur Diagnosestellung klären Neurologen oder Hausärzte ab, ob mindestens sechs Anzeichen von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität oder Impulsivität seit der Kindheit vorhanden sind und in mehr als einem Lebensbereich Probleme verursachen.

Wie wird ADHS bei Erwachsenen behandelt?

Als Erklärung für das persönliche Chaos ist allein die Diagnose für Betroffene eine große Erleichterung. In der Regel findet zuerst ein psychoedukatives Training statt. Dabei erklärt ein Psychiater oder Psychologe ADHS und vermittelt Strategien, wie Betroffene im Alltag damit besser umgehen können. Reicht das nicht aus, kann eine langfristigere Psychotherapie gepaart mit Medikamenten helfen. Amphetamine und Methylphenidat (früher als Ritalin bekannt) sind für Erwachsene die erste Wahl. Zusätzlich hilft viel Bewegung und eine oligoantigene Diät, bei der auf allergieauslösende Stoffe wie Gluten, Farb- und Konservierungsstoffe, Milchprodukte oder Nüsse verzichtet wird.

Hinweis: Dieser Artikel enthält ausschließlich allgemeine Informationen, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit und ersetzt nicht das Gespräch mit einem Arzt.

Quellen: ADHS Deutschland e. V.; Schön Klinik Gruppe; Ratgeber ADHS; World Health Organisation (WHO), Robert Koch-Institut (RKI)

Autor: Samira Aikas

HBZ · 01/2023
 
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