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Nobelpreisträger aus dem hohen Norden

Max Planck - Vater der Quantenphysik

Foto: (c) Archiv der Max-Planck-Gesellschaft
Foto: (c) Archiv der Max-Planck-Gesellschaft
Der in Kiel geborene Max Karl Ernst Ludwig Planck war eine Koryphäe der theoretischen Physik.

Planck war Begründer der Quantenphysik und erhielt für seine Entdeckungen im Jahr 1919 den Nobelpreis für Physik, der aufgrund des Ersten Weltkrieges auf das Jahr 1918 datiert war.

Frühe Jahre und Studium

Max Planck wurde am 23. April 1858 als viertes Kind des Juraprofessors Wilhelm von Planck und dessen zweiter Ehefrau Emma in Kiel geboren und hatte noch zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe des Vaters. Schon sein Großvater und sein Urgroßvater waren Gelehrte in hohen Positionen im Bereich der Wissenschaft. Sein Onkel Gottlieb unterrichtete an der Universität in Göttingen ebenfalls Recht und war später Mitverfasser des Bürgerlichen Gesetzbuches. Als Max Planck neun Jahre alt war, bekam sein Vater einen Lehrstuhl in München und die Familie zog um.

Am Maximiliansgymnasium begegneten dem jungen Planck erste Unterrichtsstoffe der Mechanik und Astronomie. 1874 schloss er das Gymnasium als einer der Jahrgangsbesten ab. Planck liebte die musischen Fächer, sang im Knabenchor, komponierte und dirigierte. Außerdem reizten ihn Naturwissenschaften und ihm war lange nicht klar, welches Studium er wählen sollte. Letztendlich entschied er sich für Physik und schrieb sich an der Münchner Ludwig-Maximilians- Universität für Naturwissenschaften und Mathematik ein. Sein Lehrer wurde der Physiker und Mathematiker Philipp von Jolly, der wie viele Gelehrte seiner Zeit die Auffassung vertrat, dass es in der Wissenschaft mit Ausnahme weniger Nischen keine großen Entdeckungen mehr zu machen gäbe.

Forschung und lang ersehnter Durchbruch

Nach einem Wintersemesteraufenthalt in Berlin schloss Planck im Jahr 1878 das Staatsexamen für das Lehramt in Physik und Mathematik ab. Seine rund ein Jahr später eingereichte Dissertation zur mechanischen Wärmetheorie fand großen Anklang und wurde mit "summa cum laude" benotet. In seiner Habilitationsschrift befasste er sich mit den Gleichgewichtszuständen isotroper Körper unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Temperaturen. Max Planck war zu diesem Zeitpunkt gerade 22 Jahre alt, studierter Hochschullehrer und fortan privater Dozent an der Universität München. Auch wenn sein Umfeld die von ihm weitergeführten Forschungsarbeiten kaum beachtete, konzentrierte er seine Arbeit weiter auf die Wärmelehre. Im Jahr 1885 bot ihm seine Heimatstadt Kiel eine außerordentliche Professur an - ein Ruf, dem er gern folgte. Ein Jahr später heiratete Max Planck seine langjährige Freundin Marie Merck. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Nach vier Jahren im Norden ging Planck als Professor nach Berlin, wo er zwei Jahre später einen Lehrstuhl für theoretische Physik erhielt und schließlich im Jahr 1894 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften wurde. Sein Kernthema zu jener Zeit war die Thermodynamik. 1899 entdeckte Planck schließlich eine neue Naturkonstante, die später seinen Namen trug: das Planck'sche Wirkungsquantum. Nur etwa ein Jahr später revolutionierte er die Physik und begründete die Quantentheorie. Zuvor konnte er durch eine Interpolation das exakte Gesetz der schwarzen Wärmestrahlung entwickeln: das Plank'sche Strahlungsgesetz. Durch die nachfolgenden Deutungsanalysen Albert Einsteins und die Forschungsarbeiten des dänischen Physikers Niels Bohr, der das Atommodell konzipierte, gelang Plancks Quantentheorie zehn Jahre später der weltweite Durchbruch.

Auszeichnungen und weltweites Leitbild

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Max Planck der Nobelpreis verliehen. Zuvor war er Rektor an der Berliner Universität gewesen, hatte als Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft fungiert und mit dem Orden "Pour le Mérite" die höchste Anerkennung des Kaiserreichs erhalten. Auch in der nachfolgenden Republik von Weimar erhielt Planck mit dem "Adlerschild" von Reichspräsident Friedrich Ebert die höchste Ehrung des Staates. Im Jahr 1929, dem Jubiläumsjahr von Plancks goldener Doktorwürde, stiftete die Physikalische Gesellschaft die Max-Planck-Medaille für hervorragende naturwissenschaftliche Leistungen. Die ersten Preisträger waren Planck selbst und Albert Einstein.

Von 1930 bis 1937 leitete Planck als Präsident die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, einen Förderverbund für die Wissenschaften. Durch die inzwischen herrschenden Nationalsozialisten hatte sich auch das Umfeld für die Gelehrten gewandelt. Bereits bei der Machtergreifung Adolf Hitlers hatte Planck diesen in einem persönlichen Gespräch davor gewarnt, jüdische sowie politisch andersdenkende Wissenschaftler aus ihren Ämtern zu entlassen. Obwohl Planck sich das eine oder andere Mal offenkundig gegen die Doktrin des Regimes auflehnte, schien er unantastbar. Als allerdings Plancks Sohn Erwin zum Verschwörerkreis des Attentats vom 20. Juli 1944 gezählt wurde, wurde dieser wie viele andere auch umgehend hingerichtet. Nach dem Kriegsende zog Max Planck nach Göttingen und übernahm wieder die Präsidentschaft der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die vier Jahre später zur Max-Planck-Gesellschaft wurde. Am 4. Oktober 1947 starb der berühmte Physiker.

Quellen: Max-Planck-Gesellschaft, LEMO (Lebendiges Museum Online: dhm.de/lemo), Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Max_Planck; Biologie-schule.de

Autor: VHSt
Fotos: (c) Archiv der Max-Planck-Gesellschaft

HBZ · 05/2021
 
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