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Mauermuseum und East Side Gallery

Das Haus am Checkpoint Charlie

Checkpoint Charlie (c) Anja, Pixabay.com
Checkpoint Charlie (c) Anja, Pixabay.com

Das 30-jährige Jubiläum der Wiedervereinigung war unser Kernthema der letzten HBZ. In dieser Ausgabe möchten wir Sie mit dem Mauermuseum am Checkpoint Charlie und der East Side Gallery in die Zeit einladen, in der die Freiheit für Deutsche in der DDR mit tödlichen Risiken verbunden war, und Sie auf zwei spannende Ausstellungen in Berlin aufmerksam machen.

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!"

Am 15. Juni 1961 sagte SED-Partei- und Staatschef Walter Ulbricht im Rahmen einer Pressekonferenz diesen weltbekannten Satz, obwohl er es längst besser wusste. Er selbst hatte in den Wochen zuvor den sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow um eine Lösung für das Berlin-Problem gebeten, da jeden Monat Tausende Menschen aus der DDR über Berlin in die Freiheit flohen. Nur zwei Monate nach Ulbrichts besagter Falschaussage, am 13. August 1961, wurde in einer Nacht- und Nebelaktion begonnen, die Mauer zu bauen. Auf rund 160 Kilometern Länge riegelte sie den Westteil Berlins ab. Entgegen den Bestrebungen Chruschtschows blieb Westberlin allerdings frei und unter der Obhut der westlichen Alliierten.

Miss- und gelungene Fluchtversuche

Die Berliner Mauer wurde Symbol der Teilung Deutschlands. Seit ihrer Errichtung versuchten die Menschen auf verschiedenen Wegen, das schier unüberbrückbare Mauerbauwerk zu überwinden, um in die Freiheit zu gelangen. Rund 250 Todesopfer gab es während der 28 Jahre des Bestehens der Mauer zu beklagen. Etliche starben durch die Anwendung des Schießbefehls, der die DDR-Grenzsoldaten anwies, auf innerdeutsche Flüchtlinge gezielt und scharf zu schießen. Andere verunglückten bei ihren Fluchtversuchen tödlich.

East Side Gallery (c) Peter Dargatz, Pixabay.com
East Side Gallery (c) Peter Dargatz, Pixabay.com

Mauermuseum am Checkpoint Charlie

Der Checkpoint Charlie ist ein bedeutendes Symbol der deutschen Teilung. Hier fuhren 1961 amerikanische Panzer auf, während die DDR damit begann, die Mauer hochzuziehen. Fast parallel dazu gründete Rainer Hildebrandt - einst Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus - im Jahr 1962 das Mauermuseum im Haus am Checkpoint Charlie. Es sollte Fluchtpläne dokumentieren und bei der Flucht helfen. Fotos und Exponate wie Fluchtautos mit Verstecken, Heißluftballons und vieles mehr aus 28 Jahren Mauertrennung lassen den Museumsbesucher in die Geschichte eintauchen und an Einzelschicksalen teilhaben.

Außerdem ist das Museum ein zentraler Ort im Kampf für Menschenrechte und Freiheit. Neben Berlin zeigt das Haus am Checkpoint Charlie auch eine umfassende Dauerausstellung zur Geschichte der NATO, zum gewaltfreien Freiheitsstreben, zum Diplomaten Raoul Wallenberg, zum 40. Präsidenten der USA, Ronald Reagan, sowie zum bürgerlichen Protest in der Ukraine, zur Situation in Nordkorea und den ethischen Botschaften der Weltreligionen. Stetig wechselnde Sonderausstellungen erweitern das Besucherangebot.

East Side Gallery

Der die Mauer durchbrechende Trabi, Honeckers und Breschnews Bruderkuss und rund hundert weitere Murals von 118 Künstlern aus 21 Ländern schmücken das mit 1.316 Metern längste erhaltene Teilstück der Berliner Mauer auf der ehemaligen Ostseite. Diese längste Open-Air-Galerie der Welt in der Mühlenstraße zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke wurde am 28. September 1990 eröffnet und ein Jahr später unter Denkmalschutz gestellt. Seit ihrem Bestehen wurde sie bereits einmal teilsaniert und einmal komplett restauriert, da sie täglich den Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Im November 2018 übertrug das Land Berlin die East Side Galley in das Eigentum der Stiftung Berliner Mauer, die sich fortan um den Erhalt des Denkmals bemüht. Die East Side Gallery ist täglich und rund um die Uhr für Besucher frei zugänglich.

Mauermuseum Berlin
Das Haus am Checkpoint Charlie

Friedrichstraße 43-45
10969 Berlin
Tel.: (030) 253 72 50
www.mauermuseum.de
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 22 Uhr
Eintrittspreise: 14,50 Euro (ermäßigt 6,50 Euro), Kinder bis sechs Jahre frei

East Side Gallery

Mühlenstraße 3-100
10243 Berlin
www.eastsidegallery-berlin.com


Fotos: Pixabay.com: Checkpoint Charlie © Anja, East Side Gallery Peter © Dargatz

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Autor: VHSt

HBZ · 11/2020
 
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