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Gestalter einer zukunftsfähigen Hamburger Verwaltung

Das ZAF der FHH im Porträt

Der Sitz des ZAF im Normannenweg 26, Foto: (c) Thorsten Mischke
Der Sitz des ZAF im Normannenweg 26, Foto: (c) Thorsten Mischke

Das Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) als Teil des Landesbetriebs ZAF/AMD ist ein wichtiger Akteur, wenn es um die Qualifikation, Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeit der Hamburger Verwaltung geht.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert sorgt das ZAF für die Qualifizierung und Gesunderhaltung der städtischen Beschäftigten und nimmt damit eine Schlüsselrolle in der Öffentlichen Verwaltung ein.

Zukunftsorientierung aus Tradition

Die Wurzeln des ZAF reichen tief in die Geschichte der Stadtverwaltung und in das gesellschaftliche sowie politische Umfeld Hamburgs. Das ZAF wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Notwendigkeit heraus gegründet, dem Öffentlichen Dienst der FHH qualifiziertes Personal zur Verfügung zu stellen. Um dessen Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, entstand nahezu zeitgleich der Arbeitsmedizinische Dienst (AMD). Durch kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung stellen die beiden Institutionen sicher, dass der Öffentliche Dienst heute und auch in der Zukunft den Bedürfnissen aller Hamburgerinnen und Hamburger gerecht wird.

Fusion, Synergien und Diversion

Zum 1. Januar 2015 wurden das ZAF und der AMD zu einem Landesbetrieb nach § 106 LHO zusammengeführt und bilden seitdem einen von zwei Landesbetrieben des Personalamtes der FHH. Während das Personalamt als Aufsichtsbehörde die ministeriellen Personalaufgaben für die Öffentliche Verwaltung wahrnimmt, ist der Landesbetrieb ZAF/AMD für die operativen Tätigkeiten im Auftrag des Personalamtes zuständig. Insgesamt sind derzeit im Landesbetrieb ZAF/AMD rund 140 Menschen beschäftigt, die auch für die Betreuung von rund 600 Nachwuchskräften zuständig sind.

Beide Geschäftsbereiche sind seit jeher räumlich voneinander getrennt, mit dem AMD im Alten Steinweg 4 in den Räumen der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWVI) und dem ZAF im Normannenweg 26. Auch wenn sich ihre Arbeit in einigen Bereichen ergänzt, wie beispielsweise bei der Arbeitssicherheit und Qualifikation zu Gesundheit am Arbeitsplatz, steht eine Veränderung ins Haus: Im Januar 2024 wird der AMD organisatorisch wieder vom ZAF getrennt. Julia Sprei, Geschäftsführerin des ZAF sagt dazu: "Die aktuellen Aufgabenfelder des AMD sind sehr viel stärker als vor einigen Jahren auf die Kernverwaltung ausgerichtet. Dies und der sehr stark spürbare Fachkräftemangel im medizinischen Bereich führt dazu, den AMD neu zu organisieren. Der AMD wird aus dem Landesbetrieb herausgelöst und wird zusammen mit dem personalärztlichen Dienst eine neue Abteilung im Personalamt. Dies sehen wir als große Chance an, die ärztliche Ressource in der FHH möglichst effizient zu nutzen und weiterzuentwickeln."

Julia Sprei, Geschäftsführerin des Zentrums für Aus- und Fortbildung (ZAF), Fotos: (c) Thorsten Mischke
Julia Sprei, Geschäftsführerin des Zentrums für Aus- und Fortbildung (ZAF), Fotos: (c) Thorsten Mischke

Das ZAF: Bildungsangebote von A bis Z

Mit seiner zentralen Rolle in der Aus- und Fortbildung leistet das ZAF einen entscheidenden Beitrag zur Bereitstellung und Förderung qualifizierten Personals für die Verwaltung der FHH. Es ist verantwortlich für die Durchführung von Einstellungstests und die Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten für Ausbildungs- und Anwärterpositionen. Als zuständige Stelle koordiniert es die Ausbildung von jährlich über 2.000 Auszubildenden in mehr als 30 verschiedenen Berufen und führt Tausende von Fortbildungen und Seminaren durch. Das vielfältige Bildungsangebot umfasst Themen aus dem technischen, administrativen, sozialen und kulturellen Bereich.

Im Bereich der Verwaltungsqualifizierung bietet das ZAF eine Vielzahl von Fortbildungsmöglichkeiten an. Darunter sind Kurse zur persönlichen beruflichen Neuorientierung, zum Einstieg in Führungsaufgaben, zur Vermittlung allgemeiner und spezieller Verwaltungskenntnisse und zur Förderung beruflicher Mobilität. Zudem gehören Fach- und Spezialkompetenzen wie Projekt- und Prozessmanagement, Recht und angewandte Sprachen wie Arabisch, Englisch und Spanisch dazu.

"Mit unseren aktuell vier Katalogen bieten wir das Vollsortiment dessen, was modernes Verwaltungspersonal für die tägliche Arbeit und die persönliche Weiterentwicklung benötigt. Einen speziellen Schwerpunkt legen wir dabei auf die Führungsfortbildung, die für alle Behörden und Ämter der Stadt kostenfrei ist", sagt Julia Sprei zu dem aktuellen Programm des ZAF und fügt mit Blick auf das kommende Jahr hinzu: "Unsere inhaltlichen Schwerpunkte werden wir auf die digitale Transformation, Diversity und viele Themen rund um die Gesundheit legen."

Digitalisierung und kultureller Wandel

Die größte Herausforderung für das ZAF ist derzeit die digitale Transformation der Hamburger Verwaltung. Die technologische Entwicklung schreitet rasant voran, und das ZAF ist von Beginn an integraler Bestandteil des Digitalisierungsprozesses der Hamburger Verwaltung. Durch seine Flexibilität kann es schnell auf neue Entwicklungen reagieren und die notwendigen digitalen Kompetenzen vermitteln.

Das ZAF ist eines der Schlüsselelemente im Digitalisierungsprozess des Öffentlichen Dienstes der FHH. Dazu gehören unter anderem der Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln, Datensicherheit, Datenschutz, digitale Kommunikation und neuerdings auch der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) und Videoerstellung im neuen Greenscreenroom des ZAF.

Beim ZAF wird das Personal der Hamburger Verwaltung in Kursen zukunftsfähig gemacht, Foto: (c) Thorsten Mischke
Beim ZAF wird das Personal der Hamburger Verwaltung in Kursen zukunftsfähig gemacht, Foto: (c) Thorsten Mischke

Nachhaltigkeit im ZAF und in der Verwaltung

Das ZAF verfolgt das Ziel, die nachhaltige Entwicklung in der FHH zu fördern. Dazu gehört die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Aus- und Fortbildung, wie beispielsweise die Förderung des Fahrradverkehrs und des papierlosen und mobilen Arbeitens. Auch die Unterstützung der Dienststellen bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien und -initiativen gehört zu den Aufgaben.

Ein Landesbetrieb für alle: Vielfalt und Inklusion

Eine weitere zentrale Herausforderung für das ZAF ist die Förderung einer inklusiven und vielfältigen Belegschaft in der Öffentlichen Verwaltung. Ob Aus- und Weiterbildungsangebote speziell für die immer älter werdende Belegschaft oder neue Programme für Inklusion und Diversität - das ZAF ist auch hier ein aktiver Akteur. Darüber hinaus gilt es, Wege zu finden, um den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Generationen zu fördern. Das ZAF bietet Programme zur Integration und Inklusion an, die sicherstellen, dass jeder unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnisch-kulturellem Hintergrund, Religion und Behinderung einen gleichberechtigten Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten hat.

Ein Landesbetrieb blickt in die Zukunft

"Wir befinden uns in einem extrem spannenden und schnelllebigen Geschäftsfeld mit einem maximal heterogenen Kund:innenspektrum. Wir gestalten aktuell das Programm für das kommende Jahr, ohne zu wissen, wie das nächste Jahr aussehen wird. Auch das werden wir mit unseren tollen Teams gut hinbekommen", sagt Julia Sprei optimistisch. Trotz aller Herausforderungen - von der digitalen Transformation bis hin zur Förderung von Diversität und Inklusion - blickt der Landesbetrieb zuversichtlich in die Zukunft. Dank seiner agilen Anpassungsfähigkeit und Innovationsfreude ist der Landesbetrieb ZAF bestens gerüstet, den hohen Qualitäts- und Effizienzstandard der Hamburger Verwaltung auch in Zukunft zu gewährleisten.

Quellen: Landesbetrieb ZAF/AMD.

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Autor: Samira Aikas
Fotos: Thorsten Mischke

HBZ · 09/2023
 
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