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Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zieht ab Ende Mai an ihren neuen Standort

Neue Mitte Wilhelmsburg

Es ist der erste grosse Behördenumzug seit 2001: Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zieht von der Stadthausbrücke in der Innenstadt an die Neuenfelder Strasse auf Wilhelmsburg.

Rund 1.500 Beschäftigte wagen "den Sprung über die Elbe" in eines der modernsten Gebäude der Stadt. Gebaut hat den Komplex die Hamburger Sprinkenhof AG, die die neue Behörde exakt im Zeit- und Kostenrahmen übergeben wird. Der Bau erfüllt höchste Energie- und Klimaschutzansprüche.

Mit dem Umzug enden für die ehemalige Baubehörde 67 Jahre an der Stadthausbrücke, für die ehemalige Umweltbehörde sechs Jahre. Sechs von der Innenstadt bis nach Rothenburgsort verstreute Dienststellen, Fachämter und ein Landesbetrieb werden am neuen Standort in Wilhelmsburg zusammengefasst. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wird von Ende Mai bis Ende Juni umziehen, Mitte Juli wird mit dem Umzug des Landesbetriebes Geoinformation und Vermessung der letzte Bürostuhl in der Neuenfelder Strasse ausgepackt sein.

Der Bau war wegen Form und Umweltschutzansprüchen eine Herausforderung - in dieser Grösse gibt es bisher in Hamburg kein Gebäude mit einem Energieverbrauch, der fast an den Passivhaus-Standard heranreicht. In Zeiten mit Dauerdiskussionen um Kostenexplosionen bei Bauprojekten ist er exakt im Rahmen geblieben. Das neue Gebäude erreicht den sogenannten KW70-Standard, d.h. es verbraucht pro m˛ 70 Kilowattstunden Heizenergie im Jahr (ungedämmte Häuser 300 KW). Es hat ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. In allen Räumen sind "Thermoaktivdecken" eingezogen, die über eingelegte Leitungen sowohl wärmen als auch kühlen können. Die Beleuchtung der Büros kann entweder individuell gesteuert werden oder läuft über Präsenzmelder automatisch. Der Sonnenschutz ist in die Aussenfassade integriert. Die Hälfte der rund 1.600 Bohrpfähle im weichen Untergrund der Elbinsel zapfen Geothermie an. Für all das hat das Gebäude bereits im Vorfeld das Zertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bekommen.

Neues Backhaus an der Windmühle Johanna

Das kleinste aller rund 60 IBA-Projekte der IBA Hamburg hat seine Fertigstellung mit der Enthüllung der IBA-Plakette gefeiert. Mit dem kleinen Backhaus neben der historischen Windmühle Johanna in Wilhelmsburg kann nun seit 6. März der Backbetrieb wieder aufgenommen und die Backtradition von vor mehr als 200 an diesem Ort wieder belebt werden.

Die Windmühle Johanna, Hamburgs bedeutendste Windmühle und Hochzeitsmühle in Wilhelmsburg, ist Wahrzeichen und Identifikationsgebäude der ansässigen Bevölkerung. Bald beherbergt sie das "Hamburger Erlebnis-Mühlenmuseum": Dort lernen die Besucherinnen und Besucher die Tradition des Wegs vom Getreidekorn bis zum fertigen Laib kennen. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist das Backhaus neben der Windmühle. Das "Wilhelmsburger Mühlenbrot" kommt dort frisch aus dem Holzbackofen. Mit der von der IBA geförderten Errichtung des Backhauses wird die Windmühle Johanna zu einem Ort der Bildung und Begegnung im Wilhelmsburger Osten.

Das kleine Backhaus ist ein Fachwerkgebäude aus Backsteinen und einem grossen traditionellen Holzofen mit einer Grundfläche von nur gut acht mal sieben Metern und einer Teilfläche von 120 m˛. Das Backhaus mit dem Holzbackofen, das einst das Auskommen des Müllers sicherte, wird künftig ein wesentlicher Bestandteil des "Erlebnis-Mühlenmuseums" werden und den traditionellen Weg des Getreidekorns von der Vermahlung zu Mehl und Backschrot bis zur Brotverarbeitung zeigen. Schwerpunktnutzung des Backhauses ist die Herstellung eigener Backwaren in traditioneller Weise mit einem Holzbackofen, wie zum Beispiel das "Wilhelmsburger Mühlenbrot", das mit in der Windmühle Johanna produziertem Roggenschrot und Weizenmehl bisher noch in der Marmstorfer Bäckerei Becker in einem Elektroofen gebacken wird.

In Zukunft ist geplant, dass die Mühle samt Backhaus im Jahr 2013 durchschnittlich an zwölf Tagen geöffnet sein wird, es wird elf Seniorencafétage geben und zehn Mal im Jahr einen Plattdeutschen Stammtisch. Darüber hinaus bieten die Frauen des Windmühlenvereins und des Landfrauenverbandes einmal im Monat einen Backtag an.

Zudem werden Backhaus und Windmühle in ihrer Nutzung erweitert zu einem Ort der Weiterbildung, Integration und eventuell zu Ausbildungszwecken. Das Angebot soll Schülerinnen und Schüler sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund ansprechen. Diese Pläne entstanden in Kooperation mit der Stadtteilschule Stübenhofer Weg.

Die geschichtsreiche Windmühle Johanna ist 1875 errichtet worden und seit 1941 ein eingetragenes technisches Kulturdenkmal. Die Mühle gehört zu den bedeutendsten Trägern der landwirtschaftlich geprägten Geschichte Wilhelmsburgs.

Autor: VHSt
Fotos: bsu / iba

HBZ · 04/2013
 
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